Heute ist der Tag “X”

Die Spannung ist nicht mehr zu übertreffen

Ein Autokorso fährt hupend durch Curahuasi. Die Fahnen zeigen ein oranges “K”. K für Keiko Fujimori, die eine konservative Partei anführt. Die Regierung ihres Vaters Alberto Fujimori ist der Bevölkerung in schlechter Erinnerung. Besonders in seiner zweiten Amtszeit hatten sich korrupten Praktiken auf vielen Regierungsebenen eingeschlichen.

Vor zwei Stunden begann die Schicksalswahl in Peru. Bis vor einigen Tagen führte in den Umfragen Pedro Castillo, der Kandidat der marxistischen Partei. Der Parteichef von “Perú libre” Vladimir Cerrón möchte das Land revolutionieren im Sinne der Vorbilder Venezuelas und Kubas. Da er wegen Korruption verurteilt wurde, darf er sich nicht selbst um das Präsidentenamt bewerben. Deshalb tritt für die Partei der Gewerkschaftsführer Castillo an, der vor vier Jahren einen zweimonatigen Streik der Lehrer organisierte.

Etwa 1,5 % der gültigen Wahlzettel kommen von Peruanern, die im Ausland leben. Im Falle eines Kopf-an-Kopf-Rennens könnten diese rund 400.000 Stimmen den Ausschlag geben. Die ersten Befragungen am Ausgang der Wahllokale ergeben das folgende Bild:

Australien: 82% gegen den Marxismus; Japan: 93% gegen den Marxismus; Neuseeland: 74% gegen den Marxismus. Diese Zahlen darf man nicht überbewerten, da die “Expatriats” traditionell rechts wählen.

Falls Keiko heute Nacht tatsächlich einen knappen Wahlsieg erringen sollte, wird mit schweren Unruhen im Süden des Landes gerechnet.

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