Mittwoch:
7 Uhr: Dr. John schickt eine Email an die Direktorin des Zolls, die Präsidentengattin, den deutschen Botschafter, die Presse und das Fernsehen. In einem leidenschaftlichen Appell bittet er um die Freigabe der beiden Diospi Suyana-Container.
8:15 – Anruf bei der Sekretärin der Zolldirektorin mit der Bitte um eine zügige Abwicklung des Vorgangs.
9:00 – Ein Fernsehteam von “Canal 4” (Canal 2,4 und 5 sind die wichtigsten Fernsehsender Perus) trifft ein und bietet Unterstützung an.
10:00 Vortrag bei einem Chef der Minengesellschaft “Buenaventura”.
12:00 Auf dem Containergelände der Firma Neptunia beginnt die Inspektion der Container. Während der Prüfung hört der Zollbeamte eine Kurzzusammenfassung der Geschichte von Diospi Suyana. Auf eine detaillierte Untersuchung des Inhalts wird nun verzichtet und die Türen wieder verschlossen.
15:00 – Der Zoll erteilt die Freigabe der Container.
16:30 – Ein Kameramann von Kanal 4 filmt im Depot die Container. (Ob er die Richtigen Container filmt, weiß niemand, denn immerhin stehen über 10.000 auf dem Gelände).
17:00 – Die Firma Neptunia bereitet den Weitertransport noch für die Abend- bzw. frühen Morgenstunden vor. Das erklärte Ziel ist die Ankunft der Fracht am Krankenhaus am Freitagnachmittag (ca. 900 km – 25 Stunden Fahrzeit durch die Berge). Ein Fernsehteam von Kanal 4 will das Eintreffen der Container in Curahuasi filmen.
Fast eine Stunde steht das Taxi des Missionsarztes im Stau. “Was wir hier durchmachen ist ein traffecon”, sagt der Taxifahrer (Megastau).
18:30 – Besuch bei der Firma Roche um die Transport der Laborgeräte aus Deutschland vorzubereiten. Um diese Zeit wird fast in allen Büros des Unternehmens noch gearbeitet. Andere Länder andere Sitten.
Sowohl am Morgen als auch am Abend haben sich die Mitarbeiter von Diospi Suyana zum Gebet versammelt. Wir danken Gott, dass auch diesmal unsere Container in Windeseile den Zoll passiert haben. Mitunter dauert es in Peru über ein Jahr bis Sachsspenden den Zoll verlassen können.
