Gott in einer digitalen Welt

Ein Bericht von Jeannette Zilz aus Trossingen

Es ist Sonntag, wie immer telefoniere ich mit meinen Eltern, Oranienburger, genau wie ich, nur dass ich inzwischen 800 km entfernt wohne.
Es geht um Diospi Suyana und die Ausreise von Familie Minge (Oranienburg) nach Peru. Als Missionare werden sie ihren zweiten Einsatz im Missionshospital haben; Respekt, mit drei kleinen Kindern. Sie benötigen einen Unterstützerkreis. Es fehlen noch einige Prozentpunkte, damit der Ausreise nichts im Wege steht.

Als „Diospi-Suyana-Aktivistin“ nehme ich Kontakt mit Stefanie Minge auf, wir entwickeln Ideen. Eine davon: eine Sendung auf Radio Paradiso, einem christlich geprägten Sendeformat im Berliner Raum, bestehend aus 26 Gesellschaftern verschiedener Kirchen, der Diakonie und weiteren Einzelpersonen. Zu letzteren gehört Günter Mahler, einer der Geschäftsführer des Senders. Ich frage ihn an, per SMS. Leider kommt prompt die Absage per SMS, da es schon einen Beitrag mit Minges gab und manche Beiträge –wenn ich das als Laie richtig verstanden habe – aus radiofachmännischer Sicht nicht so günstig sind.

Gott hat das wohl anders gesehen … obwohl ich nur eine SMS an zwei Telefonnummern verschickt habe, läuft bei Günter Mahler das Faxgerät heiß. Von Samstagabend bis Sonntagabend verbraucht es fröhlich Tinte und Papier, immer wieder wählt sich meine SMS ein. Günter Mahler bittet mich, das Ganze zu stoppen… Kann ich nicht! Und ich habe auch gar keine Sendeberichte!!! Wie geht denn so etwas??? Sonntagabend rufe ich reumütig an, entschuldige mich für die FAXen des Wochenendes. Ich kann auch gar nichts machen, da mein Guthaben bei 0,06 Euro liegt und die Nachrichten gar nicht mehr von mir kommen können, entschuldige ich mich. Wir kommen ins Gespräch, natürlich über Diospi Suyana und die erste Absage für einen Radiobeitrag mit Minges usw. Es wird klar, dass eine neue Ausreise nach Peru ansteht und neue Sachen sind eben was für`s Radio… Günter Mahler fragt nach den Kontaktdaten von Minges und entwickelt RadioMenschIdeen…

Wir müssen bei der Vorstellung schmunzeln, dass der liebe Gott wohl ein guter Telekommunikationstyp sei und scheinbar mit digitalen Medien umzugehen weiß… denn eigentlich hatte ich ja nur EINMAL auf Senden getippt. Die vielen FAXE hatten zum chancenreichen Gespräch geführt. Ich freue mich auf den Radiobeitrag und: seien Sie vorsichtig mit dem, was Sie antippen, Gott könnte sich einmischen.
Herzlichst Jeannette Zilz, Trossingen im Oktober 2015

(Jeannette Zilz und ihr Mann Reinhard unterstützen Diospi Suyana seit vielen Jahren. Sie sind Mitglieder von Diospi Suyana e. V.)