Glaube – total real

Georg Müller wurde am 27. September 1805 in Kroppenstedt, Deutschland geboren.

In seiner Studentenzeit in Halle führte er ein eher ausschweifendes Leben. Seine Unehrlichkeit führte zu mehreren Eigentumsdelikten und brachte ihm sogar eine Gefängnisstrafe ein.

In einem Bibelgesprächskreis kam er zum Glauben an Christus. Diese Entscheidung sollte sein Leben auf den Kopf stellen.

1829 ging er als Missionar nach England. Sieben Jahre später nahm er sich der ersten obdachlosen Waisenkinder auf den Straßen Bristols an.

Bis zu seinem Tod am 10. März 1898 in Bristol kümmerte er sich um über 10.000 Waisen. Obwohl er in seinem Leben umgerechnet 146 Millionen Euro an Spenden erhielt, bat er nie um Zuwendungen. Stattdessen beteten er und seine Frau täglich um Gottes Fürsorge.

… Dreihundert hungrige Kinder standen in ordentlichen Reihen hinter ihren Stühlen. Jeder Platz war mit Teller, Tasse und Besteck gedeckt. Doch es war kein Essen zu sehen. Georg sah, wie sich die Augen seiner Tochter Abigail vor Verblüffung weiteten. „Wo ist das Frühstück?“ fragte sie flüsternd.

„Gott wird es bringen“, erklärte er ihr ruhig, bevor er sich an die Kinder wandte. „Wir haben nicht mehr viel Zeit. Ich möchte nicht, dass eines von euch zu spät zur Schule kommt, also lasst und beten“, gab er bekannt. Alle beugten ihre Köpfe und der Pastor betete einfach: „Lieber himmlischer Vater, wir danken dir für das, was du uns zu essen geben wirst. Amen.“

Er schaute auf und lächelte die Kinder an. „Ihr dürft euch setzen“, sagte er. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, wo das Essen, für das er soeben gedankt hatte, herkommen und wie es ins Waisenhaus gelangen würde. Er wusste einfach, dass Gott die Seinen nicht im Stich ließ.

Donnerndes Gerumpel füllte den Speisesaal, als dreihundert Stühle auf dem Holzboden  zurechtgerückt wurden. Nun saßen die Kinder gehorsam vor ihren leeren Tellern.

Der Lärm hatte sich kaum gelegt, da klopfte es an der Tür. Georg ging hinüber um zu öffnen. Im Eingang stand der Bäcker mit einem riesigen Tragkorb voll duftenden Backwerks. „Herr Müller“, holte er aus, „ich konnte letzte Nacht nicht schlafen. Ich musste irgendwie immer denken, dass Sie dieses Brot heute Morgen brauchen und, dass ich aufstehen sollte, um es für sie zu backen. Deshalb stand ich um zwei Uhr auf und habe Ihnen drei Körbe voll gemacht. Ich hoffe, Sie können es gebrauchen!“

Innerhalb von Minuten kauten alle Kinder an dem frischen Brot. Während sie sich darüber freuten, klopfte es ein zweites Mal an der Tür. Diesmal war es der Milchmann, der seinen Hut abnahm und sich an den Pastor wandte. „Ich brauche ein wenig Hilfe, wenn es Ihnen nichts ausmacht, Herr Müller. Das Rad meines Wagens ist gebrochen, gerade vor Ihrem Haus. Ich muss alles abladen, bevor ich es reparieren kann. Es sind zehn Kannen Milch, können Sie sie vielleicht gebrauchen? Als er die Waisen sah, die in langen Reihen dasaßen, fügte er hinzu: „Natürlich umsonst!“

Als Georg Müller im Alter von 94 Jahren starb läuteten überall in Bristol die Glocken.

Am Morgen, dem 14. März 1898 fand der größte Begräbnisgottesdienst in der Geschichte Bristols statt. Alle Geschäfte und Firmen der Stadt waren geschlossen und wie zu viktorianischen Zeiten üblich, hingen in den Fenstern der Stadt schwarze Vorhänge. Tausende von Menschen säumten die Straßen, um einen Blick auf den Leichenzug zu erhaschen. Etwa eintausendfünfhundert seiner Waisen liefen in Reihen hinter dem Wagen mit dem Sarg Georg Müllers her. ….Über hundert Pferdekutschen begleiteten den Zug, darunter auch die des Bürgermeisters von Bristols und seiner Familie.

Über die Trauerfeierlichkeiten wurde in ganz England berichtet und die Neuigkeit ging telegraphisch um die ganze Welt.

Der Daily Telegraph schrieb: „Georg Müller hat den grausamen Straßen Tausende von Opfern, den Gefängnissen Tausende von Verbrechern und den Armenhäusern Tausende von hilflosen Heimatlosen geraubt!“

Und der Liverpool Mercury stellte die Frage: „Wie ist dieses Wunder geschehen? Herr Müller hat der Welt gesagt, es sei das Resultat von Gebet. Der Rationalismus von heute wird diese Erklärung verhöhnen, doch die Fakten sprechen für sich!“

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