Geerbt oder gelernt?

Am letzten Freitag wurde der Anästhesist Dr. Paul Kuraguntla nach der Morgenandacht feierlich verabschiedet. Der Inder mit der US-Amerikanischen Staatsbürgerschaft hatte für vier Wochen am Hospital Diospi Suyana ehrenamtlich die Narkosen geleitet. Bei diesem Einsatz investierte er nicht nur seinen Jahresurlaub, sondern er bezahlte seine Flüge und die Unterkunft in Peru aus eigener Tasche.

Einen Tag vor seiner Abreise erzählte er mir ein wenig aus seiner Familiengeschichte. Sein Vater hatte in seiner Kindheit in Indien engen Kontakt zu Missionaren, die ihm halfen im Leben voranzukommen. Später wurde er in den USA zum Chirurgen ausgebildet. Er verdiente eine Menge Geld und hätte es sich am Strand des Lebens gemütlich machen können. Doch er traf eine ganz andere Entscheidung.

Er kehrte nach Südindien zurück, um für viele Jahre ein Missionsspital zu leiten. Dabei investierte er sein eigenes Geld für die Behandlung der Armen. Als er schließlich starb, war der Großteil seines Vermögens längst an Bedürftige weitergegeben.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Paul Kuraguntla blickt in seinem Leben bereits auf zahlreiche Einsätze an Missionspitälern zurück. Gerne will er nach Curahuasi zurückkehren, um erneut in der Anästhesie auszuhelfen. "Geben ist seliger als Nehmen", sagte Jesu vor 2000 Jahren. "Geben ist seliger als Nehmen",  das lernte Paul Kuraguntla von seinem Vater in Indien. /KDJ

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