Flug Latam 2012

Eine Reise mit 150 behelmten Gestalten

Um 5 Uhr in der Frühe bringt ein Taxifahrer zwei Passagiere auf der Rückbank seines Wagens von Curahuasi nach Cusco. Einer der beiden bin ich. Der Mann am Steuer vorne und wir hinten sind mit einer Wand aus Plastikfolie von einander getrennt. Mittlerweile haben die meisten Taxis in Peru diese Schutzvorrichtung.

In Cusco stehen wir jeweils mit 2 Meter Abstand an der äußeren Seite der Flughafenmauer. Die Polizei kontrolliert mir Argusaugen die Disziplin der Wartenden. In kleinen Gruppen werden wir in das Innere des Gebäudes geführt. Auf der Anzeigentafel ist nur ein Flug vermerkt und mit Latam 2012 will ich mit.

Oben in der Abflughalle sitzen wir bald – alle mit Gesichtsschilder versehen – weit auseinander. Corona betrifft jeden Bereich des öffentlichen Lebens. Dort, wo sonst Tausende Touristen abgefertigt werden und im 15-Minuten-Takt die Flugzeuge besteigen, herrscht nun die gespannte Aufmerksamkeit von 150 Personen.

Zweieinhalb Tage habe ich mir für meinen Besuch in der Hauptstadt reserviert. Auf einem Zettel sind 10 Punkte vermerkt, die ich gerne abarbeiten möchte. Ob das so klappt, wie gewünscht, weiß nur Gott.

Am Nachmittag erziele ich bei der Nationalen Ärztekammer und bei der Einwanderungsbehörde kleinere Erfolge. Und als ich am Abend in unserem Gästehaus ins Bett gehe, vertraue ich mich, meine Familie und Diospi Suyana Gott an. Jeder Tag bleibt eine Überraschung. Und ich könnte mir mein Leben gar nicht anders vorstellen, als an Gottes Hand. /KDJ

150 Fahrgäste verteilen sich in einer Halle, die so lang ist, wie das Auge reicht.
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