Es ist leichter Mauern zu errichten als niederzureißen

Schulkinder lernen nicht nur geschichtliche Tatsachen

Normalerweise wird an jedem Freitag am Colegio Diospi Suyana die peruanische Flagge gehisst. Nach den Gepflogenheiten Perus singen dann alle Schüler und Lehrer die peruanische Hymne. Die letzte Veranstaltung wich allerdings vom üblichen Protokoll ab. Anlässlich der historischen Ereignisse intonierten die deutschen Schüler ihre eigene Hymne. Wie das obige Bild zeigt, waren nicht alle mit Herz und Gefühl bei der Sache. Aber immerhin wurde die damalige Teilung Deutschlands thematisiert.

Mauern sind und waren zu allen Zeiten eine brutale Realität. Beim Versuch den deutschen Grenzzaun zu überwinden starben fast 1.000 Menschen. Das ist alles lange her. Glücklicherweise wurde dieses traurige Kapitel vor 29 Jahren geschlossen.

Theater live auf dem Schulhof

Wie Lehrer Jonathan Rosenkranz berichtet wurde es auf dem Schulhof noch richtig spannend. Einige Schüler spielten eine Abwandlung der Geschichte “Die große Mauer“ von Paul White. In diesem Theaterstück werden die Tiere durch eine hohe Mauer von der besseren Seite ihres Lebensraums getrennt. Sie bemühen sich nach Kräften, dieses Hindernis zu überwinden. Das Känguru scheitert beim Hinüberspringen und das Nashorn bricht sich an der harten Mauer fast das Horn ab. Auch Tiger, Schlange und Koala haben ihre Fehlversuche. Es ist schier zum verrückt werden.

Dr. Paul Hamilton Hume White (1910 – 1992) war ein australischer Missionsarzt, der von 1939 bis 1941 an einem Missionskrankenhaus im heutigen Tansania arbeitete. Wegen des schlechten Gesundheitszustandes seiner Frau, musste er seinen Einsatz nach nur zwei Jahren abbrechen. Während der Schiffsreise zurück nach Australien schrieb er seinen ersten Roman “Dschungel Doktor”. Das Werk wurde bald in 80 Sprachen übersetzt und prägte junge Menschen rund um den Globus.

Der Australier verfasste noch viele weitere Bände, die alle afrikanischen Flair und christliche Aussagen verknüpften. Und natürlich hatte die “große Mauer” einen ernsten Hintergrund. Sie bezog sich nämlich auf die Trennung des Menschen von Gott.

Lehrer Jonathan Rosenkranz erklärt den wahren Sinn der Geschichte.

Das ist die Grundannahme des christlichen Glaubens. Unser Fehlverhalten kann nicht als Kavaliersdelikt entschuldigt werden. Es führt zur Entzweiung von Gott. Der Mensch spürt diese Distanz und möchte sie überbrücken. Alle Religionen bieten Lösungsmodelle an. Meist geht es um die rigide Einhaltung von Regeln und Gesetzen. Der christliche Ansatz ist völlig anders. Gott wurde Mensch in der Gestalt Jesu Christi und trug stellvertretend die “Sünden” der Welt am Kreuz.

Wir können aufatmen. Die Gnade Gottes lässt uns leben. Wir sind frei. Zu allen Zeiten haben sich Gelehrte allerdings über diesen Weg geärgert. Er entspricht nicht unserem Naturell. Wir wollen uns nichts schenken lassen, sondern die Leiter zu Gott selbst hinaufklettern. Und dabei hoffen wir auf unsere vermeintlich guten Taten. Unsere Mühe führt entweder zur Verzweiflung oder zu einer kalten Selbstgerechtigkeit. Interessanterweise haben während der vergangenen 2.000 Jahre Millionen von Menschen vor dem Kreuz Christi ihren Frieden mit Gott gefunden. Das ist angewandte Theologie und in der Praxis erprobt.

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