Es fehlt das warme Federbett

David Rondan* liegt auf der Isolierstation und braucht dringend Sauerstoff. Ebenso benötigt er IV-Antibiotika und Atemübungen. In seiner Behandlung spielt auch das warme Bett eine wichtige Rolle.

Sein Zuhause ist ein Lehmhaus in einem Vorort von Curahuasi. Wie so viele seiner Nachbarn kann er sich kein Fensterglas leisten. Die Löcher in den Wänden sind mit Plastikplanen notdürftig abgedichtet. Wenn die Temperaturen nachts fallen, kriecht die Kälte in jede Ecke seiner Hütte.

In der letzten Woche half er einigen Freunden beim Brennholzsuchen. Drei Tage waren sie unterwegs. Bei Einbruch der Dunkelheit fanden sie in einer kleinen Behausung Unterschlupf. Auch hier fehlten die Fensterscheiben und ein warmes Bett. Bald litt der Quechua-Indianer an Husten, Fieber und Schüttelfrost. Diagnose: Akute Lungenentzündung. Als er am Freitag in das Hospital Diospi Suyana aufgenommen wurde, lag seine Sauerstoffsättigung gerade mal bei 70% (Normal über 95%).

Im Krankenhausbett fühlt es sich warm an und durch keine Ritze dringt der Wind in sein Zimmer. Sicherlich wird er bald wieder auf die Beine kommen. Doch sein Adobehaus Daheim hat immer noch keine Fensterscheiben. David ist mit seinen Lebensbedingungen kein Einzelfall, sondern nur einer von den vielen Hunderttausenden, die in den Bergen Perus leben. *Name verändert

Click to access the login or register cheese