Eine Ausnahme in der peruanischen Macho-Gesellschaft

Vor zwei  Jahren hatte sie einen Schlaganfall. Eine Quechua Frau blickt ängstlich in unsere Augen. Wir bieten eine Rehabilitationsmaßnahme für vier Wochen an. Als sie hört, dass ihr Mann nicht neben ihrem Bett sondern im Hotel gegenüber übernachten wird, fängt sie an zu weinen.

Die ersten Tage sind hart, alles ist neu, sie weint viel. Die Übungen sind anstrengend und ungewohnt, meistens ist eine Krankenschwester zum Übersetzen ins Quechua dabei. Nach der ersten Woche sieht man schon kleine Erfolge. Die Patientin und ihr Mann üben viel zusammen und nun viel fröhlicher und motivierter. Kontinuierlich macht sie Fortschritte.

Heute wurde sie nach vier Wochen Rehabilitation entlassen. Mit der Spende eines Rollators des Krankenhauses, mit dem sie unabhängig dorthin gehen kann, wo sie möchte, kehrte sie an der Seite ihres Mannes in ihr Dorf zurück.

Eine Sache hat uns an diesem Ehepaar, die übrigens überzeugte Christen sind, total beeindruckt und wurde auch von allen in ihrer Umgebung als sehr besonders wahrgenommen. Die Führsorge des Quechua Mannes seiner Ehefrau gegenüber: Fast jeden Tag brachte er ihr eine andere Kleinigkeit mit. Er kümmerte sich liebevoll um sie. Half bei der Pflege (inklusive Zöpfeflechten). Machte mit ihr gemeinsam die Physio-Übungen und ging mit ihr draußen spazieren. Er munterte sie auf. Sie lachten gemeinsam (siehe Foto). Alles auf eine sehr sehr liebe Art und Weise. In einer Macho-Gesellschaft sticht so ein Ehemann heraus.

Click to access the login or register cheese