Seit vier Jahren besteht eine Freundschaft zwischen Diospi Suyana und dem Ehepaar Rubio aus Cajamarca. Das Pastorenehepaar besaß vor vielen Jahren eine gutgehende Firma. Doch ihren beruflichen Erfolg gaben sie auf, um eine Gemeinde zu gründen, ein theologisches Ausbildungszentrum aufzubauen sowie eine Schule ins Leben zu rufen.
Menschen, die bereit sind für ihre Überzeugungen große persönliche Opfer zu bringen, besitzen eine Menge Glaubwürdigkeit. Nicht nur deshalb sind die Rubios in Curahuasi gern gesehene Gäste.
Am Freitagabend begann der Workshop über einen Brief, den Paulus vor fast 2000 Jahren an Christen in der Stadt Kolossä geschrieben hatte. Wer diese vier Kapitel liest, die Paulus wohl in einer Gefängniszelle verfasste, erkennt schnell, dass ihr Inhalt dem Wesen der heutigen Gesellschaft entgegensteht. Es sind die radikalen Aussagen des Neuen Testaments, die so heiß sind, dass man sich leicht die Finger an ihnen verbrennen kann.
Ein Beispiel aus dem 3. Kapitel: "Also trennt euch ganz entschieden von allen selbstsüchtigen Wünschen, wie sie für diese Welt kennzeichnend sind! Trennt euch von sexueller Zügellosigkeit und von ausschweifendem Leben, von Leidenschaften und Lastern, aber auch von der Habgier, die den Besitz für das Wichtigste hält und ihn zu ihrem Gott macht!"
Diese Worte des Paulus wären sicherlich für die heutige Werbe- und Marketingbranche völlig unbrauchbar. Da geht es vielmehr um Gier, Geilheit und Geiz. Wer die Aussagen der Bibel als Lebensgrundlage anerkennt, tanzt bald zum Takt einer ganz anderen Musik. /KDJ
