Ein Überraschungsbesuch des Gesundheitsministers

15:08 Uhr – Ich sitze gerade bei der Zollagentur Prosoi in Lima, als mein Handy klingelt. Auf dem Display entdecke ich den Namen "David Salazar". Er ist der Präsident des Bundesstaates von Apurímac. Sicherlich ruft er mich nicht aus Jux und Tollerei an.

"Herr Präsident, wie geht es Ihnen?", ich bin höflich und warte gespannt, was nun kommt. "Klaus (er nennt mich immer beim Vornamen) in zwei Stunden wird der Gesundheitsminister Euer Krankenhaus besuchen!"

"Kein Problem, ich bin zwar nicht da, aber meine Frau und Dr. David Brady führen den Minister gerne durch das Spital!" Zwei Anrufe an meine Frau und Dr. Brady und schon rollt das Einsatzkommando 1000 Kilometer von mir entfernt.

18 Uhr – Unter Federführung von Hanna Böker ist ein Buffet der schnellen Extraklasse vorbereitet. Der Minister fährt vor und mit ihm eine Delegation von etwa 20 Offiziellen.

Dr. Martina John und Dr. David Brady begrüßen die Gäste auf das Herzlichste. Das Buffet von Hanna Böker und Freunden verfehlt nicht seine Wirkung.

Jeder erhält eine spanische Broschüre und einen Nachdruck des "COSAS-Artikels", der vor vier Wochen gleich sechs Seiten dem Thema "Diospi Suyana" gewidmet hatte.

Über Telefon wechsele ich mit dem Minister Dr. Ugarte einige Worte. Er lädt mich für den Tag meiner Rückkehr aus Deutschland gleich in sein Büro ein. "Vielen Dank", sage ich artig und freue mich über diese Gelegenheit.

Die Führung durch das Spital ist gründlich und lang. "Ahs" und "Ohs" sind aus den Mündern der Gesundheitsbeamten zu hören. Die Kolonne inspiziert sogar die Baustelle der Zahnklinik und den neuen Brunnen hinter dem Spital.

In der Consulta Externa zeigt Dr. Brady dem Minister sein Sprechzimmer. "Was kostet ein Arzttermin"", will der höchste Vertreter des peruanischen Gesundheitswesens wissen. "Vier Soles", antwortet Dr. Brady, "für Sie allerdings nur 3 Soles 50!" Der Witz ist genial und alle lachen schallend auf.

Abschiedsfotos am Eingang. Zwei Stunden sind vorbei und der Tross muss weiter nach Cusco. "Wir sollten einen gemeinsamen Vertrag (Convenio) aushandeln", meint der Minister und winkt zum Abschied mit der Hand.

Fazit: Eine überraschende aber gelungene Aktion. Ein herzliches Dankeschön an alle, die mitgeholfen haben. Bilder vom Starphotographen Udo Klemenz.

KDJ 

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