In Valencia am Morgen
Um 2:30 Uhr fahre ich in die Nacht gen Osten. Nach Valencia. Dort, wo vor Jahrhunderten El Cid und seine Getreuen um die Freiheit kämpften. Die Autobahn scheint nur für mich gebaut worden zu sein. Ich bin alleine mit meinem Mietwagen und halte mich hinter dem Steuer aufrecht. 360 km.
Am Stadtrand der Millionenstadt betrete ich ein kleines Frühstücksrestaurant und sichere mir den hinteren Tisch. „Sie dürfen dort nicht sitzen“, schimpf ein Kellner völlig ungehalten , „der Tisch ist für zwei Personen!“ „Keine Panik“, antworte ich ungerührt „meine Verabredung kommt gleich!“
Alex Sampedro erscheint pünktlich auf der Türschwelle. Millionen von Lateinamerikanern kennen den Sänger und Pastor aus unzähligen Youtube-Filmen bzw. Konzerten. Jetzt komplettiert er meinen Tisch und die Bedienung kann sich etwas entspannen.
„Aus Lima hat mich jemand angerufen und mir gesagt, Du seiest ein Verrückter“, meint Sampedro über mich „aber ein Verrückter auf eine gute Weise!“ Ich bin froh, dass er diesen Satz noch nachgeschoben hat. Ich klappe meinen Laptop hoch und drücke aufs Tempo.
„Alex, wir brauchen Dich beim Jugendfestival im April 2023!“ Ich komme sofort auf den Punkt zu sprechen.
„Du kannst mit mir rechnen. Ich werde versuchen, dabei zu sein. Diospi Suyana will ich mir ansehen!“
Über die Gage fällt kein Wort. Warum auch? Wenn Alex Sampedro bei uns in Curahuasi auf der großen Bühne stehen sollte, wäre er ein Verrückter, so wie ich. Aber natürlich auf eine gute Weise! /KDJ (Eine Dankeschön an Jesús Hurtado, Nelsa Zolezzi, Doris Manco und viele im Hintergrund in Peru und Spanien. Sie haben das Treffen in Valencia ermöglicht.)