Eine kurze Fallbeschreibung
Der Quechua ist 78 Jahre alt und lebt als Bauer vom Ackerbau. Acht Kinder hat er in seinem Leben erzogen und ernährt. In einem auswärtigen Krankenhaus schickte man ihn unlängst wegen seines Prostatakrebses nach Arequipa. Aber die Reise in die Fremde hätte über zehn Stunden gedauert und ohne Freunde in der Zweimillionenstadt wäre er nur einsam und hilflos gewesen. Also blieb er in seinem Heimatdorf.
Vor einigen Tagen wurde er notfallmäßig am Hospital Diospi Suyana operiert. Ein Teil seines linken Dickdarms (Sigma) hatte sich verdreht und die Blutversorgung abgeschnürt. Allgemeinchirurg Dr. Hilbert de Vries entfernte das tote Gewebe und legte einen künstlichen Darmausgang an. In diesen Tagen kann der Patient wohl nach Hause entlassen werden.
Unser Patient ist kein Einzelfall. Sein Schicksal erlaubt Einblicke in den Überlebenskampf einer ganzen Volksgruppe in den Anden Südperus. Und genau für diese Menschen wurde das Hospital Diospi Suyana errichtet. /KDJ