Ein ganz normaler Wahnsinnstag

Da die Blutbank wegen Vertragbruchs durch die Firma Kessel noch nicht fertig ist, muss woanders Blut besorgt werden.

Dr. Hassfeld und Anästhesistin Tove Hohaus springen am Morgen ins Taxi und fahren über die Berge nach Abancay. Vielleicht können sie am staatlichen Krankenhaus drei Konserven besorgen. Am heutigen Donnerstag möchte Dr. Hassfeld zwei große OPs durchführen.

Dr. John besucht derweil mit Pressefotograph Alex Kornhuber den Bürgermeister von Curahuasi. Es fehlt noch ein wichtiges Dokument der Stadtverwaltung, damit die Landesregierung mit der Zementierung der Zufahrtstraße beginnen kann.

Der Bürgermeister ist vom Stadtfest tags zuvor noch etwas müde und das Gespräch kann erst um 10:30 stattfinden. Als Dr. John das Haus des Stadtoberhauptes erneut aufsucht, sind diesmal gleich drei Presseleute dabei. Axel Kornhuber, Per-Tomas Kjaervik (beides Fotographen) und Journalistin Eva Luisa del Rio. Der Bürgermeister will das benötigte Dokument endlich zur Regierung schicken. Hoffentlich klappt das wie versprochen.

In der Röntgenabteilung zieht eine Besucherin hokus pokus ein kleines Küken aus dem Ausschnitt. Aber weder Petra Höfer noch der Rest der Mitarbeiterschaft hat etwas gegen kleines Federvieh.

Die Nachbarn des Spitals berichten, dass die katholische Kirche das gesamte Holz des Waldes verkauft hätte um Geld zu verdienen. So muss wohl der Wald, der auf einige hundert Jahre zurückblicken dürfte, halt dran glauben.

Journalistin Maria Luisa del Rio und Dr. John rufen beim Chef der Firma Kessel in Lima an. Seit zwei Monaten wartet Diospi Suyana auf den Rest der zugesagten Geräte. “Wir haben drei Presseleute im Haus, wenn Sie den Vertrag nicht endlich erfüllen, werden wohl einige Artikel in den Medien über Ihre Firma erscheinen!” Ob die deutlichen Worte von Dr. John gefruchtet haben, wird sich in den nächsten Tagen erst zeigen.

In Abancay läuft alles wie geplant. Jens Hassfeld und Tove Hohaus konnten tatsächlich drei Blutkonserven auftreiben.

Dafür hat sich die Fahrt über den fast 4000 Meter hohen Pass doch gelohnt.

Am Nachmittag kommen die beiden endlich zu Ihrer eigentlichen Berufung, dem Operieren. Eine Ovarialzyste wird laparoskopisch entfernt. Im Op dabei die Presseleute.

Um 17:10 steht eine Beamtin aus dem Gesundheitsministerium vor der Haustür der Familie John. “Könnten wir ihre Kirche für eine zweitägige Fortbildungsveranstaltung nutzen?” “Wann soll denn die Fortbildung stattfinden”, fragt Dr. Martina John zurück.

“Morgen!” “Wieviele Leute bringen Sie mit?” “Na, ja so um die 60 Teilnehmer!”

Wer in Peru nicht spontan sein kann, sollte besser das Land mit dem nächsten Flugzeug verlassen.

Am Abend ist die Presse bei den Johns zu Gast und danach heißt es Kofferpacken, denn in der Nacht reist Dr. John wieder nach Lima. Absolute Routine!

Click to access the login or register cheese