Donnerstag, 15. Juni 2006
Ankunft am Flughafen in Lima. Ein Taxi bringt mich sofort in das Büro der peruanischen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit. Hier reiche ich meinen Antrag auf Rückerstattung der Steuern des Monats April ein. Danach bespreche ich mit einer Mitarbeiterin das weitere Procedere der Einfuhr unseres ersten Containers.
Nun geht es im Eiltempo in das Gesundheitsministerium. Ich habe Gelegenheit, unser Projekt vor Vertretern der Weltbank und der Europäischen Gemeinschaft vorzutragen. Die Sitzung dauert mit allem drum und dran vier Stunden. (Bild 1)
Mit großer Verspätung treffe ich in der Zentrale der Tageszeitung „El Comercio“ ein. Zwei Journalisten erwarten mich. Ich halte erneut meinen Vortrag, denn demnächst soll in der wichtigsten Zeitung Perus ein ausführlicher Artikel über Diospi Suyana erscheinen. (Bild 2)
Abends um 9 Uhr geht die Fahrt zu einem Hauptquartier der Partei APRA. Wir versuchen über eine mögliche Kandidatin für das Amt des Gesundheitsministers an den neuen Präsidenten heranzukommen. Der Versuch führt aber erst einmal ins Leere, denn die Dame hat das Lokal 10 Minuten vor unserer Ankunft verlassen.
Gegen 22 Uhr veröffentliche ich schnell eine News auf der Web-Seite und esse etwas Reis mit Hühnchen. Um 23 Uhr falle ich müde ins Bett.
Freitag, 6. Juni 2006
Im Taxi geht es unter großem Zeitdruck quer durch Lima in den Norden. Bei einer Zollagentur stelle ich Diospi Suyana vor und wir werden uns bald handelseinig. Die Agentur ist bereit, gegen ein entsprechendes Entgelt bei den Importen unserer Container zu helfen.
Um die Mittagszeit habe ich Gelegenheit der Geschäftsführung von Miyasato unser Projekt zu erläutern. Diese Firma stellt Aluminiumfenster her. Wir erhoffen uns einen Preisnachlass von 40%. (Bild 3)
Um 13 Uhr treffe ich in der Zentrale des peruanischen Finanzamtes ein. Hier wird mir per Scheck der volle Betrag der Mehrwertsteuer ausgehändigt, die wir im November bezahlt hatten.
In irgendeinem der vielen Internetläden lade ich schnell ein paar Emails runter und bin gleich wieder unterwegs. Die nächste Station ist das Ministerium für Frau und Entwicklung. Der erste Container muss von Beamten dieses Hauses im Hafen inspiziert werden. Mein Vortrag stimmt alle freundlich und die Herrschaften versprechen den Vorgang unbürokratisch zu behandeln. (Bild 4)
In einer deutschen Bäckerei belohne ich mich mit einem Brötchen und einem Stück Erdbeerkuchen. Mein Tag geht um 23 Uhr zu Ende.
Samstag, 17. Juni 2006. Mein Wecker klingelt um 3 Uhr 15 am Morgen. Um 3 Uhr 50 holt mich ein Taxifahrer ab und fährt über alle möglichen Schleichwege zum Flughafen. Der erste Flug um 5 Uhr 40 bringt mich nach Cusco. „Warum gibt es heute keinen Snack?“ Ich bin ein klein wenig ärgerlich, denn ich habe Hunger. „Als wir vorhin mit dem Essen vorbeikamen haben Sie fest geschlafen,“ sagt die Stewardess freundlich und lächelt süß. Von Cusco sind es noch zwei Stunden über die Berge und ich treffe wieder in Curahuasi ein.
Es bleibt ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit. Viele Dinge sind in Bewegung gekommen. Die richtigen Leute waren zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle. So folgt nach dem Bittgebet am Morgen das Dankgebet am Abend.
Klaus-Dieter John
Bild 1: Im Sitzungszimmer des Gesundheitsministeriums.
Bild 2: Am Abend mit Journalisten
Bild 3: Bei der Firma Miyasato
Bild 4: Blick zurück aus dem Taxi auf das Ministerium für Frau und Entwicklung
Hinweis: Das Taxi ist die schnellste Art und Weise, sich in Lima vorwärts zu bewegen. Eine Fahrt quer durch Lima (10 km) kostet im Durchschnitt 10 Soles = 3 USD.