Durch Europa – durch die Welt

Im Auto und im Flugzeug

Samstag, der 26. Oktober. In der Ferne geht die Sonne hinter der Dorfkirche von Sersheim unter. Der Vortrag über Diospi Suyana ist für 19:30 Uhr im Gemeindehaus angesetzt. 90 Zuhörer werden sich bald mit der Frage auf dem ersten Bild beschäftigen: “Gibt es mehr als wir sehen können?”

Nach zwei weiteren Präsentationen in Baden Württemberg am Sonntag, überquere ich am Montagmorgen die Schweizer Grenze. Hinter mir erkenne ich plötzlich ein Blinklicht der Grenzschützer. Wie ich höre, muss ich die Bücher und Faltblätter im Wagen verzollen. Man lernt immer wieder etwas Neues. Eine Stunde später bin ich um 19 Schweizer Franken erleichtert, aber so legal im Land der Eidgenossen wie noch nie zuvor.

Es dauert eine Weile bis ich gegen 18 Uhr die Zufahrt zur Reformierten Kirche von Gossau bei Zürich finde. Die Rusterholz haben eigeladen und 150 Freunde, Verwandte und Interessierte sitzen in der imposanten Kirche. Die Geschichte des jungen Schweizer Ehepaars ist geradezu irre. Es lohnt sich ihre Webseite zu besuchen…

“Nach unserer Hochzeit im Herbst 2017 verbrachten wir unsere Flitterwochen in Peru. Anstatt die weltbekannte Ruinenstadt Machu Picchu zu besuchen, entschieden wir uns für die weniger bekannte Inkaruine Choquequirao.  Auf dem Weg zur Ruine kam es zu einer  schicksalhaften Verwechslung:

Der lokale Taxifahrer hielt uns für deutsche Ärzte und erzählte uns vom Andenspital Diospi Suyana. Auf dem Rückweg legten wir einen Stopp beim Diospi Suyana ein. Als der Pförtner erfuhr, dass Simonne eine Ärztin aus der Schweiz ist, verschaffte er uns sofort einen Termin beim Spitaldirektor. Etwas überrumpelt versicherten wir, dass wir keine Umstände machen möchten – und wurden trotzdem durch das ganze Spital geführt.

Unser Staunen war groß: Wir hatten eher mit einer Dschungelklink als mit einem hochmodernen Spital gerechnet. Hier war alles in bestem Zustand. Computertomograph, Operationssäle, Orthopädietechnik, Zahnmedizin und Augenklinik. Das Hilfswerk unterschied sich kaum von einem Spital in der Schweiz.
In der folgenden Zeit hielten wir Kontakt zu dem Hilfswerk. Die ungeplante Begegnung gab uns zu denken: Wir suchten schon seit längerem nach einer Möglichkeit, etwas von unserem Wissen und Wohlstand an Ärmere weiterzugeben – bisher hatte aber nichts wirklich gepasst…!”

Hier der Link zu mehr Infos über die Rusterholz:

Hilfe für die Quechua-Indianer

Unterhaltung total – zehn Stunden im Flugzeug

In der Nacht fahre ich über nasse Straßen 450 km zurück nach Wiesbaden. Kurz vor Mitternacht reicht es zu einem kurzen Hallo bei unserer Tochter in Tübingen. Am Vormittag gebe ich in Frankfurt am Terminal 2 den Mietwagen zurück und fliege wenig später vom Terminal 1 mit der Lufthansa nach Orlando. Dort darf ich am Mittwoch in einem Fernsehstudio von unseren Erfahrungen bei Diospi Suyana berichten.

Während die meisten Passagiere die totale Unterhaltung genießen – mein Sitznachbar bringt es auf gut fünf Filme – schlafe ich die meiste Zeit tief und fest. Zehn Stunden verstreichen wortwörtlich wie im Flug. Am Abend holt mich ein gewisser David am Flughafen ab. Angenehme 32 Grad auf der Straße.

Mittwoch, der 30. Oktober: Die Aufzeichnungen im TV-Studio klappen wie erhofft gut. Das Interview soll in einigen Monaten auf allen Kontinenten zu sehen sein. Ein Angebot unter unzähligen Kabelkanälen. Aber mehr als Unterhaltung. 25 Minuten, die auf Gott hinweisen, der diese Welt und unsere Geschicke in seinen Händen hält.

Donnerstagmorgen 4 Uhr: Der Wecker klingelt. Um 5 Uhr will mich Larry zum Airport bringen. Zeit für eine Dusche. Damit endet die 19-tägige Reise durch Belgien, Deutschland, die Schweiz und die USA. Nichts wie nach Hause! So Gott will bin ich um 23 Uhr (Peruzeit) wieder bei meiner Frau in den Bergen Perus. /KDJ

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