Dort, wo wir alle einmal landen

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Im Camposanto von Curahuasi

Auf Wunsch der Journalistin der Nürnberger Zeitung besuchten wir am Dienstag den Friedhof der Stadt. Er macht einen ziemlich verwahrlosten Eindruck. Es fehlen gepflegte Wege und zwischen den Gräbern wächst das Unkraut. Einige der Namen auf den Kreuzen kenne ich. Die Verstorbenen gehörten zu den einflussreichen Familien des Ortes. Jetzt liegen sie in ihren Särgen unter Steinplatten im Boden bzw. in den Schächten einer Betonwand.

“Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod?”, frage ich meine Begleiterinnen. Es entwickelt sich schnell ein interessantes Gespräch. Vermutungen, Theorien und Hoffnungen. Was wissen wir über die jenseitige Welt? Herzlich wenig. Die Bibel spricht in vielen Bildern, die in der Aussage münden, dass Gott auf uns wartet. Der Wunsch nach der letzten Gerechtigkeit wird in Erfüllung gehen. Doch Gnade und Barmherzigkeit erwarten die, welche im Diesseits Gott vertraut haben. Wer hat das eigentlich behauptet? Jesus Christus selbst. Zu diesem Zweck sei er Mensch geworden, so hatte er es ausgedrückt. Und er werde an einem Kreuz sterben als ein “Lösegeld” für viele.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter bei Diospi Suyana setzen ihre ganze Zuversicht auf diese Aussage. Deshalb nennen wir uns Christen und aus diesem Grund sind wir am Spital und der Schule tätig.

Die Dämmerung bricht ein. Ich bringe die beiden Gäste in ihr Hotel und fahre zum Missionskrankenhaus zurück. In der folgenden Nacht wird ein Patient notfallmäßig aufgenommen. 12 Stunden später verstirbt er auf der Intensivstation. Der Tod ist real. Es nutzt nichts, ihn zu verdrängen. Mit dieser Perspektive können wir unser Leben anders gewichten und die wichtigste Frage überhaupt stellen: Die Frage nach Gott. /KDJ

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