Diospi Suyana schickt einen offenen Brief an den Staatschef Francisco Sagasti

Der Inhalt wurde um 19 Uhr Peruzeit über Radio und die sozialen Medien veröffentlicht

Hier der Link zum spanischen Text auf Facebook: https://web.facebook.com/diospi.suyana.peru

Sehr geehrte peruanische Landsleute,

wir grüßen Sie alle auf das Herzlichste vom Hospital Diospi Suyana und wir drücken allen, die in dieser Pandemie leiden, unser tiefes Mitgefühl aus.

Mit dieser Erklärung schicken wir einen offenen Brief an den Präsidenten der Republik. Der Inhalt hat eine große Bedeutung für viele. Außerdem zeigt er, dass leider vor dem Gesetz nicht alle gleich sind.

Sehr geehrter Herr Präsident Francisco Sagasti Hochhausler, im Namen meiner Frau Dr. Martina John und meiner Person, möchten wir Ihnen als Gründer und Direktoren des Hospitals Diospi Suyana für Ihren Besuch am 24. März danken. Sie und der Gesundheitsminister Dr. Oscar Ugarte haben mit eigenen Augen unser Krankenhaus in vollem Betrieb gesehen. So haben Sie feststellen können, dass wir tatsächlich den Ärmsten und Bedürftigsten des Landes helfen.

Wir haben bis heute als Missionswerk über 418.000 Patienten, die aus allen 25 Bundesstaaten kamen, behandelt. Es war immer unser Wunsch ein Spital zu gründen, das den Bewohnern der Anden den gleichen hohen medizinischen Standard anbietet, wie ihn die Oberklasse in der Hauptstadt in den wichtigsten Kliniken genießt.

Wir danken Gott, dass unser Traum seit dem Jahr 2007 eine Realität ist. Das Hospital Diospi Suyana hat große Anerkennung gefunden, wie die Auswertung der Patienten-Fragebogen zeigt und die Unterstützung seitens der Bevölkerung. Als wir uns vor einem Jahr von einigen Politikern bedroht sahen, haben 1,6 Millionen Peruaner unsere sozialen Seiten besucht und uns direkt und indirekt ihre massive Rückendeckung gegeben.

Am 3. August 2020 veröffentlichte das offizielle Organ der Regierung “El Peruano” die Notverordnung N° 090-2020, die es ausländischen Ärzten während der Pandemie gestattet an den Krankenhäusern des Staates ihren Dienst zu tun. Diese Genehmigung sah davon ab die üblichen Dokumente wie Anerkennung der Titel, die Gleichwertigkeit der Grade oder die temporäre Lizenz der Ärztekammer zu fordern. Für diese “Ärzte des guten Willens” war nur eine Legalisierung ihres Titels im Heimatland mit Apostille vorgesehen.

Leider bezieht sich diese Notverordnung nicht auf Krankenhäuser, die wie das unsrige ohne Gewinnabsichten arbeiten.

Während Ihres Besuchs haben wir Sie Herr Präsident und den Gesundheitsminister gebeten die Verordnung auf alle Einrichtungen zu erweitern, die in der jetzigen Gesundheitskrise auf altruistische Weise tätig sind. Nach Analyse von mehreren Verfassungsexperten wäre diese Modifikation statthaft.

Es sind sechs Wochen vergangen seitdem wir unsere schriftliche Bitte geäußert haben. Genau vor einem Monat haben wir den Gesundheitsminister um ein Treffen gebeten. Aber bis heute wurde unser Schreiben noch nicht einmal bestätigt, geschweige denn ein Gesprächstermin in Aussicht gestellt.

Diospi Suyana hat bis zum 6. Mai bei 1.770 Personen Covid 19 diagnostiziert. Von den 73 Patienten (Korrektur: Am Freitag wurden noch drei weitere Covid-Patienten aufgenommen, also 76 Patienten), die wir aufgrund ihres schweren Krankheitsverlaufs ins Spital aufnehmen mussten, haben 55 überlebt, was einem Prozentsatz von 75 % entspricht. Wir danken Gott für diese guten Ergebnisse.

Wir glauben, die es die Gerechtigkeit fordert, dass das Gesetz alle Krankenhäuser, die im Dienst der Bevölkerung stehen, gleich behandelt. In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, dass unsere Missionsärzte im Spital kein Gehalt beziehen, sondern ihren Lebensunterhalt mit Spenden aus Kirchengemeinden und Freundeskreisen bestreiten. Im Jahr 2020 hat der peruanische Staat viel Geld investiert um kubanische Ärzte zu bezahlen. In den Missionskrankenhäusern haben wir das erklärte Ziel, Hilfsbedürfte aus den benachteiligten Schichten der Bevölkerung zu versorgen.  Und wie ich oben schon sagte, konnten wir mit genau dieser Absicht bei 418.000 Patientenbesuchen Hilfe leisten.

Abschließend möchte ich Sie Herrn Präsidenten auf das Höflichste bitten, sich mit unserem Bittgesuch zu beschäftigen. Die Not ist groß und wir könnten weitere Missionsärzte in die Region Apurimac schicken, vorausgesetzt, dass Sie uns eine legale Basis ermöglichen.

Ich verabschiede mich mit den herzlichsten Grüßen aus Curahuasi, die als Welthauptstadt des Anis bekannt ist. Sie ist ein Ort, wo im Laufe der Jahre viele Politiker kamen und gingen. Politiker, die viel versprachen und wenig hielten, die lange Reden hielten ohne danach konkret auf die Nöte der Bevölkerung einzugehen. Ich bin überzeugt, dass Sie als Augenzeuge des Hospitals Diospi Suyana bis zum Ende Ihrer Amtszeit (28. Juli) eine Lösung finden werden. —-

An das peruanische Volk gewandt: Liebe Landsleute, wir danken Ihnen aus tiefsten Herzen für ihre Unterstützung in den vergangenen Jahren, in denen wir Patienten aus den unterschiedlichsten Regionen des Landes behandelt haben. Es ist unser erklärter Wunsch in der Zukunft noch viel mehr für Sie zu tun. Aber wir benötigen die Hilfestellung der Regierung, damit unser Dienst (rechtlich) möglich ist.

Möge Gott Sie segnen!

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