In unserer Gesellschaft wird der Gewinner mit seinem Erfolg vergöttert. Den Verlierer straft man mit Vorwürfen, Verachtung und Ignorierung.
Beim Aufbau des Missionsspitals haben wir uns auch sehr viel vorgenommen. Gemeinsam haben Pfadfinder und Sternsinger, Hausfrauen in Deutschland und Krankenschwestern in Peru ihren Willen und eine Menge an Opferbereitschaft investiert. Besonders für die freiwilligen Mitarbeiter aus dem Ausland war der Weg oftmals dornig. Der Erfolg, das Spital nämlich, wurde tatsächlich realisiert.
Nun, wer von allen erhält jetzt eine Gold-, Silber- bzw. Bronzemedaille?
Jesus stellte einmal seinen Jüngern eine Witwe als leuchtendes Beispiel vor Augen. Sie hatte im Tempel nur zwei Pfennige gespendet, aber das war alles, was sie besaß. Niemand außer Christus kannte diesen Tatbestand. Sie erhielt das Lob von Gott und damit die „Goldmedaille“ und nicht die Reichen, die einen Teil ihrer Brieftasche in den Opferstock entleert hatten.
Ein Arzt ist nicht mehr wert, als eine Krankenschwester, nur weil er studiert hat.
Die Krankenschwester darf nicht auf die Putzfrau herabschauen, nur weil ihr Gehalt etwas höher liegt.
Auch bei Diospi Suyana stehen einige Personen mehr im Vordergrund als andere. Aber das Verteilen der Medaillen überlassen wir Gott. Nur er kennt Motive, Ausgangspositionen und Treue aller Teilnehmer.
Bei Gott werden viele mit Goldmedaillen dekoriert werden, die wir für absolute „Loser“ gehalten haben.
So führt die Nachfolge Christi zur Umkehrung vertrauter menschlicher Werte. Kein Wunder, dass viele Gäste, die unser Missionskrankenhaus besuchen, die Welt nicht mehr verstehen. „Wer der Größte sein will, der soll der Diener seiner Brüder und Schwestern sein“. Mit dieser Formel beschrieb Jesus Erfolg bei Gott.
Oft wird Diospi Suyana in Reportagen als beeindruckende Errungenschaft gepriesen. Elf Millionen Dollar, moderne Technik und die Kürze der Aufbauzeit werden genannt. Es könnte sein, dass wir zukünftig auch mal kritisiert werden, weil wir „fromm“ sind und an dem Wort „Missionsspital“ festhalten.
Es spielt alles keine wirkliche Rolle. Wir wollen Gott ehren und den Menschen dienen. Das bringt uns Erfüllung und Genugtuung. Ob die Leute dabei klatschen oder Buh rufen ist dabei völlig irrelevant. Die Goldmedaillen verteilt Gott, wenn unser Leben einmal zu Ende geht.
Dabei zählt Liebe mehr als der Sieg und Gehorsam mehr als die Effizienz./KDJ