Gibt es mehr zwischen Himmel und Erde als wir sehen können?
Mein Vortrag über Diospi Suyana ist vorbei. Am Ausgang der Gereformeerde Kerk Brunssum komme ich mit Peter Kouwenhoven ins Gespräch. Das, was er mir über sein Leben erzählt, ist spannend. Ich zücke meine Kamera und mache ein Foto. Der junge Pfarrer neben ihm kennt Peters Werdegang. “Können Sie mir einen kurzen Lebensbericht an meine E-Mail schicken?”, frage ich den Niederländer. Gestern, sieben Wochen später, erhielt ich schließlich den Text.
Peter Kouwenhoven. Ich glaube nicht an Gott, aber ich glaube, dass es etwas gibt. Diese Aussage hören wir oft. Ich suchte das Höhere, weil ich mehr über diese übernatürliche Welt wissen wollte. Und das war eine aufregende Suche.
Meine Eltern haben mich katholisch erzogen, doch von diesem religiösen Weltbild habe ich mich bald völlig distanziert. Achtzehn Jahre lang war mein Interesse an einem Glauben an Gott am Nullpunkt. Tief in mir ahnte ich, dass es zwischen Himmel und Erde aber mehr geben muss. Ein Lehrer erzählte mir von “Transzendentaler Meditation”. Es klang so verlockend, dass ich einen Kurs in TM absolvierte. Insgesamt habe ich über 50.000 Gulden (> 20.000 Euro) investiert.
Mir wurde viel versprochen. Ich könnte mit Leichtigkeit ein anderer Mensch werden. Meine Intelligenz würde sogar zunehmen. Mein Körper würde neu kalibriert und danach hätte ich ein besseres inneres Gleichgewicht. Es sei dann auch kein Problem mit dem Rauchen aufzuhören. Ich müsste nur den Weg gehen, den Guru Mahariji Mahesh Yogi vorgezeichnet hätte. Am Ende dieses Prozesses würde ich auf einem viel höheren spirituellen Niveau leben und geistig gesund werden.
Das hörte sich alles sehr vielversprechend an. Ich habe alle möglichen TM-Techniken gelernt. Ergänzend dazu las ich die Schriften von Baghwan und Krishna. Und in der Tat machte ich eine Veränderung durch. Ich lernte zu manipulieren und mit innerer Energie andere zu beeinflussen. Irgendwie fühlte ich mich glücklicher und ich gewann den Eindruck, ich hätte mein Leben wirklich besser im Griff. Im Rückblick muss ich aber sagen, es waren dunkle Kräfte aus der Geisteswelt, die in mir wirkten.
Ich öffnete mich voll diesen düsteren Einflüssen. Es verschaffte mir ein gutes Gefühl andere und mich selbst zu kontrollieren. Allerdings bemerkte ich, wie mich die Beschäftigung mit TM süchtig machte. Ich brauchte mehr und mehr davon.
Während eines Urlaubs in Indonesien bekam ich eine schwere Tropenkrankheit. Monatelang wurde ich ärztlich behandelt. In der Zwischenzeit beschäftigte ich mich mit New Age und las täglich im “Daily-Word-Tagebuch”, das auch biblische Texte enthielt. Es kam der Tag an dem ich zur Bibel griff. Die Geschichte von Hiob sprach mich total an. Der reiche Hiob hatte alles verloren und wurde ebenfalls so krank wie ich. In seiner Not wollte er wissen, ob hinter all dem Leiden ein tieferer Sinn verborgen wäre. Das Buch Hiob macht deutlich, dass Gott allmächtig ist und über allem steht. In mir wuchs langsam die Überzeugung, dass Gott existiert und mich ganz persönlich liebt.
Körperlich baute ich stetig ab. Ich lag im Bett und hatte Angst zu sterben. Ich habe bestimmt AIDS, dachte ich, und deshalb gibt es für mich auch keine Hoffnung. Aus tiefster Not schrie ich zu Gott und bat ihn um Heilung. Und Gott antwortete auf meine Gebete. Es ging mit mir spürbar bergauf. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Mir wurde klar, dass wenn Gott mich liebt und rettet, er auch das Recht hat, mein Leben zu bestimmen.
Kaum war ich wieder gesund, reiste ich nach Israel, um mit meiner belasteten Vergangenheit zu brechen. Im Garten Gethsemane zog ich einen bewussten Schlussstrich unter TM und New Age. Ich packte alle Gegenstände meiner okkulten Praktiken in einen Rucksack und ließ ihn in einem Gebüsch zurück. Endlich war ich frei. Dort im Heiligen Land habe ich Gretel kennengelernt, mit der ich seit 23 Jahren glücklich verheiratet bin. Es ist mein größter Wunsch immer in Gottes Gegenwart zu leben.
Vol schön. LG aus Holland.