Die Geschichte eines jungen Mädchens…

…hat viele Aspekte

Wochenende am Abend. Die Patienten in den Zimmern werden bald das Licht löschen und schlafen. Vom Ende des langen Ganges rücke ich mit Tele eine Szene in meine Nähe. Ein 13-jähriges Mädchen wird über die Schleuse in den Operationstrakt geschoben. Ihre Mutter kann sie nicht begleiten, denn sie testete am Eingang positiv auf das Coronavirus.

Bei dem Eingriff finden sich gleich zwei Diagnosen: Ein vereiterter Blinddarm und eine eingeblutete Ovarialzyste.

Die Quechua-Familie war aus Andahuaylas (5 Stunden entfernt) angereist. Es gibt sowohl in der Großstadt Andahuaylas Krankenhäuser und erst recht in Abancay, der Regionalhauptstadt. Warum eigentlich suchte die Familie nicht dort Hilfe? Die drei Quechuas stimmten mit ihren Füßen bzw. mit den Autoreifen ab und klopften lieber an die Tür des Hospitals Diospi Suyana.

Seit Dezember 2019, also seit anderthalb Jahren, hat das Mädchen keine Schule mehr besucht. Ein Opfer der Pandemie. Da sie kein Handy oder Tablet hat, war auch ein Zoom-Ersatz für sie nicht möglich. Falls ihre Schule einen Internetunterricht überhaupt angeboten hatte.

In den Covidstationen eine Etage höher hat sich die Anzahl der Patienten mittlerweile auf 11 erhöht.

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