Die Eben-ezer-Haltung

Kugelschreiber Slider heller

Eine korrekte Beschreibung des Glaubens

Vor einigen Tagen drückte mir der Pastor einer spanischen Kirchengemeinde das oben abgebildete Präsent in die Hand. Über das Geschenk habe ich mich sehr gefreut, denn ich gehöre zu den Leuten, die ihre Kugelschreiber oft schon nach wenigen Minuten unauffindbar verlegen und deshalb auf stetigen Nachschub angewiesen sind. Der Schriftzug bezieht sich auf eine Begebenheit im Alten Testament und hat somit eine 3000-jährige Geschichte. Das Volk Israel hatte eine wichtige Schlacht gegen seine Feinde gewonnen. Zur Erinnerung errichtete der Prophet Samuel einen großen Stein und nannte ihn Eben-ezer, was ins Deutsche übersetzt heißt: „Stein der Hilfe“. So weit so gut. Höchst aufschlussreich sind allerdings die Worte, die Samuel dabei aussprach: „Bis hierher hat uns Gott geholfen!“

Er hätte auch ausrufen können. „Mit Gott siegen wir immer“ oder „Gott beseitigt alle Hindernisse“.  Er tat es nicht, weil er wusste, dass kein Mensch Gott für seine Zwecke vereinnahmen kann. Im 1. Weltkrieg stand auf den Koppeln der deutschen Soldaten „Gott mit uns“. Eine Anmaßung. Deutschland verlor den Krieg und unzählige deutsche Lanser wurden in Massengräbern beerdigt.

Der Glaube schaut zurück und dankt Gott für die vielfältigen Bewahrungen der Vergangenheit. Beim Blick nach vorne kommt ein Seufzer über unsere Lippen. Wir hoffen und bibbern, dass wir alle Krisen überstehen werden und auch zukünftig „Eben-ezer-Steine“ errichten dürfen. Es gibt keinen Glauben aus der Konserve. Keine einfachen Erfolgsrezepte und keine Garantien für ein sorgenfreies Arbeiten bei Missionsprojekten. Stattdessen denken wir an Morgen und flüstern leise: „Gott, bitte vergiss uns nicht!“ /KDJ

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