Der totale Patientenansturm

Volle Wartesäle, volle Fluren

Am Morgen bahnen wir uns mit dem Auto vorsichtig einen Weg durch die Menschenmenge. “So ein Ansturm kann nicht mehr bewältigt werden!”, meint Dr. Reinhard Kühn. Obwohl mehrere hundert Menschen die Säle und Gänge verstopfen, geht alles erstaunlich ruhig zu. Eigentlich können Bilder die wahre Situation kaum wiedergeben. Man muss es selbst gesehen haben. Alle diese Hilfesuchenden haben eine Mission zu erfüllen. Sie sind zehn, zwanzig und sogar dreißig Stunden gefahren – an vielen Krankenhäusern vorbei – um die richtige Diagnose und die heilende Behandlung zu bekommen.

Vier Männer erscheinen in der Verwaltung. Sie kommen im Auftrag ihrer Dorfgemeinschaft irgendwo aus dem Bundesstaat Cusco. “Bitte baut bei uns das gleiche Spital. Wir schenken Euch auch das passende Grundstück!”

Spät am Abend kämpfen Ärzte und Krankenschwestern auf der Intensivstation noch um das Leben eines Menschen. Er befindet sich im Nierenversagen. Die lange Anfahrt nach Curahuasi hielt er noch durch. Dann erlitt er in der Notaufnahme einen Herzstillstand.

Wir müssen in der Nacht aber etwas schlafen und neue Kräfte sammeln. Der Dienstag wird nicht einfacher.

250 m Schlange draußen vor dem Hospital Diospi Suyana
Eingang zu den Arztzimmern
Wartesaal 1. Jeder Sitzplatz ist besetzt.
Haupteingang vorne: “Wir wollen auch noch rein!”
Hinterer Eingang. Geduld ist das Gebot der Stunde.
Eine Abordnung aus dem Bundesstaat Cusco. “Bitte baut das gleiche Krankenhaus auch in unserer Gegend!”
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