Der Talk – das Gespräch

Im Novotel von Hannover

Da sitze ich in einem leeren Saal. In einer halben Stunde werden die Stühle mit Kinderärzten gefüllt sein. Der erste Vortrag der Tagung ist fachfremd, denn er beschäftigt sich mit einem Hightech-Krankenhaus in Peru. Man hat mir volle Freiheiten gelassen und den Freiraum will ich nutzen. Ich werde diese Kollegen in mein Herz schauen lassen. Diospi Suyana ist nämlich nicht nur eine moderne Infrastruktur 45 Km von Machu Picchu entfernt. Die Geschichte handelt vielmehr von meiner Sehnsucht, dass der Gott aus alter Zeit tatsächlich unsere Gebete hört und die Macht hat in unsere Geschicke einzugreifen. Und wenn er das kann, dann ist keiner von uns abgehängt oder vergessen. Dann gibt es eine Hoffnung für jeden von uns, die weit über den Tod hinaus reicht.

Der Talk. Aufmerksame Stille. Die Ärzte vor mir wissen genau wie unmöglich es ist in den Anden eine hochmoderne Klinik zu errichten. Ein Wunder aus dem Nichts. Ein Werk, das mit Gottvertrauen oder Wahnsinn zu tun hat. Einige Fragen am Ende und schon packe ich meine Sachen. Es geht gleich wieder fünf Stunden durch die Staus über die Autobahnen Deutschlands.

Im Vorraum gerate ich plötzlich in ein Gespräch. Der Arzt, der mich anspricht, ist Jude. Nennen wir ihn mal David Sternberg. “Ihre Geschichte ist faszinierend”, sagt er und erzählt dann von seiner persönlichen Erfahrung. “Ich habe meine Familie in deutschen KZs verloren. Jetzt bin ich Chefarzt einer Kinderklinik und rette gewissermaßen deutschen Babys das Leben!”

Es vergeht keine Minute und wir beide reden über den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Er ist die höchste Instanz in unserem Universum. Er und ich glauben an ihn. Mehr noch, wir setzen unsere ganze Zuversicht auf den Gott der Bibel. Nun sprechen wir über Jesaja 53. Der Prophet hat 800 Jahre vor Christi Geburt Verse gesagt, die er selbst nicht verstehen konnte.

Er wurde verachtet, von allen gemieden. Von Krankheit und Schmerzen war er gezeichnet. Man konnte seinen Anblick kaum ertragen. Wir wollten nichts von ihm wissen, ja, wir haben ihn sogar verachtet. Dabei war es unsere Krankheit, die er auf sich nahm; er erlitt die Schmerzen, die wir hätten ertragen müssen. Wir aber dachten, diese Leiden seien Gottes gerechte Strafe für ihn. Wir glaubten, dass Gott ihn schlug und leiden ließ, weil er es verdient hatte. Doch er wurde blutig geschlagen, weil wir Gott die Treue gebrochen hatten; wegen unserer Sünden wurde er durchbohrt. Er wurde für uns bestraft – und wir? Wir haben nun Frieden mit Gott! Durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir alle irrten umher wie Schafe, die sich verlaufen haben; jeder ging seinen eigenen Weg. Der HERR aber lud alle unsere Schuld auf ihn. Er wurde misshandelt, aber er duldete es ohne ein Wort. Er war stumm wie ein Lamm, das man zur Schlachtung führt. Und wie ein Schaf, das sich nicht wehrt, wenn es geschoren wird, hat er alles widerspruchslos ertragen!”

Ist Jesus Christus dieser angekündigte “Mann der Schmerzen”, der die Sünden der Menschen ein für alle Mal trägt? Ist er der Messias auf den die Juden seit fast 3000 Jahren warten?

Wir reichen uns die Hände und tauschen noch Kontaktdaten aus. Nun bin ich auf dem Weg ins Parkhaus, auf dem Weg nach Wiesbaden und auf dem Weg zur nächsten Station. Wir alle irrten umher wie Schafe, die sich verlaufen haben. Ob wir bei ihm Frieden finden können, weil er für uns gelitten hat? /KDJ

Gleich werden sich die Plätze füllen.
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