Der aktuelle Streik ist keine gute Idee

Die Leidtragenden sind auch die Armen

In vielen Departamentos (Bundesstaaten) Perus blockieren linke politische Gruppen die Überlandstraßen. Sie fordern den sofortigen Rücktritt der Präsidentin Dina Boluarte und die Auflösung des Kongresses. Ihr Vorgänger Pedro Castillo befindet sich nach einem missglückten Staatsstreich im Gefängnis. Gemäß der Verfassung übernimmt der Vize-Präsident (Vize-Präsidentin) die Amtsgeschäfte bis zum Ende der Legislaturperiode. Warum also der Aufstand? Der Frust der Landbevölkerung ist groß. Ihr Heilsbringer Castillo hat sich als völlig unfähig und zudem extrem korrupt entpuppt. Seine Regierungszeit von etwa 18 Monaten war durch chaotische Entscheidungen, einem ständigen Wechsel von Ministern (84) und Vetternwirtschaft überschattet.

Die derzeitigen Straßenblockaden verursachen einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden. Der Tourismus ist eingebrochen. Machu Picchu bleibt bis auf weiteres geschlossen. Die Lieferketten sind unterbrochen. Auch in Curahuasi können Marktfrauen keine Waren mehr anbieten. In einigen Landesteilen herrschten in den vergangenen Tagen anarchistische Zustände. Brandstiftungen, Gesetzlosigkeit und Gewaltausbrüche lähmten das öffentliche Leben.

Krankenhäuser und Gesundheitsstationen blieben für Patienten oft unerreichbar. Die Rathäuser sind zur Untätigkeit verdammt. Fragt man die Leute auf den Straßen nach ihrer Meinung zur gegenwärtigen Situation, wünschen sich die allermeisten ein baldiges Ende der Unruhen. Die Mehrheit der Bevölkerung hofft, dass es Polizei und Militär gelingt, die allgemeine Ordnung wieder herzustellen. /KDJ (Bild oben: Eine Straßensperre bei Nacht aufgenommen von Pit Werner)

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