“Das peruanische Gesundheitssystem war noch nie so krank wie jetzt!”

Sagt die Dekanin der Nationalen Ärztekammer Dra. Liliana Cabani

Am Sonntagabend erging eine Rundmail an alle Ärzte Perus. Die Dekanin der Nationalen Ärztekammer beschreibt die derzeitige Situation des Gesundheitssystems in dunklen Farben. Der Regierung fehle ein klares Konzept für die Organisation aller Gesundheitseinrichtungen. Das Budget für Gesundheit müsse umgehend um 0,5 % des Bruttoinlandsproduktes erhöht werden (Derzeit liegen die Ausgaben für Gesundheit bei 5,5 % des BIP). 46,3 % der 6 – 35 Monate alten Kindern litten an einer Anämie. Schwere Fälle von Tuberkulose häuften sich und spontan käme es mancherorts zum Ausbruch von Masern.

Was die Dekanin allerdings nicht erwähnt, ist die Korruption an den öffentlichen Krankenhäusern. Wartelisten und Schlangen sind der Standard. Wer unter der Hand schmiert, kann seine Warteposition entscheidend verbessern. Oft verschwinden die Ärzte an den staatlichen Krankenhäusern um die Mittagszeit, um am Nachmittag in ihren eigenen Praxen ein Vielfaches zu verdienen.

Die Tatsache, dass unsere Patienten auf dem Weg zum Hospital Diospi Suyana an vielen medizinischen Einrichtungen vorbeifahren, spricht Bände. Vor einigen Tagen hat eine frühere Kollegin der Dekanin unser Missionsspital besucht. Dra. Lucia Angeles sagte, in Peru ließen viele Ärzte eine dienende Haltung vermissen. Ihnen ginge es nur ums Geld.

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