Das ist doch zum Mäusemelken

Der ewige Kampf um die Lizenzen der Ärzte

Das Gesundheitssystem Perus befindet sich in einer Krise. Lange Wartezeiten bei den Patienten. Regelmäßige Streiks der Ärzte. Und auf dem Lande die chronische Unterversorgung mit medizinischem Personal.

Und bis gestern mussten vier Ärzte von Diospi Suyana Däumchen drehen, weil die Behörden es selbst nach wochenlanger Beantragung nicht fertig brachten, die entsprechenden Dokumente zu unterschreiben.

Aber es gibt zwei Lichtblicke. Chirurg Dr. Frank Schönbach kann seit gestern 12 Uhr endlich im OP zum Skalpell greifen. Die Patienten draußen in der Schlange werden es ihm danken. Kinderarzt Dr. Julian Swanson musste mehrere Wochen auf seine temporäre Erlaubnis bangen. Auch er ist endlich wieder im Einsatz. Leider müssen sich Anästhesistin Dr. Elisabeth Stempel und Augenarzt Dr. Werner Kessler immer noch gedulden. Wie es heißt, wird am Freitag jemand den Kuli in die Hand nehmen und die Zertifikate unterschreiben. Hoffen wir das Beste. Ein Dankeschön an Claudia Hugo (Bild oben), die in Lima mit ihrer Hartnäckigkeit so manchen Bürokraten zu sozialen Glanzleistungen animierte.

Unsere Missionsärzte arbeiten ohne Gehalt vom Krankenhaus. Ihr Motiv ist die selbstlose Hilfe. Deshalb klopfen die Patienten hoffnungsvoll an unsere Türen. Aber leider wirft uns die peruanischen Bürokratie immer wieder Knüppel zwischen die Beine.

Peru ist das ideale Land, um Geduld zu erlernen. Viel Geduld. Mega-Geduld. Ich meine die Geduld mit dem ganz langen Atem. /KDJ

Dr. Frank Schönbach hat das Dokument in der Tasche. Seit gestern, den 6. März und nicht wie es im Text heißt, seit dem 4. März.

 

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