Das hatte Dr. Meiswinkel in seiner Praxis als Traumatologe noch nie gesehen

Eine schwierige OP um einen rechten Arm zu retten

Die 9-jährige Mercedes fiel im Juni auf ihren ausgestreckten rechten Arm. Der Ellenbogen schwoll sofort stark an und die Schmerzen waren kaum auszuhalten. Die Eltern sind einfacher Quechua-Indianer, die in den Bergen südlich von der Stadt Cusco dem Ackerbau nachgehen. Sie hofften, dass sich die Schwellung wieder legen würde, denn eine mögliche Krankenhausrechnung machte ihnen Angst.

Ein verrenkter Ellenbogen ist aber ein absoluter Notfall. Leider verstrichen acht lange Wochen. Schließlich brachte der Vater seine Tochter nach Cusco und fragte in zwei Kliniken um Rat. Die Diagnose war durch entsprechende Röntgenaufnahmen schnell gestellt, aber das medizinische Personal sagte, man könne sich wegen der Pandemie nicht um den Fall kümmern. Eigentlich ein ziemlicher Skandal.

Im August erschien der Vater mit Mercedes am Hospital Diospi Suyana. Seit 14 Jahren arbeitet Dr. Meiswinkel als Traumatologe. Für den erfahrenen Knochenchirurgen war diese verschleppte Behandlung ein trauriges Novum. Nun galt es keine weitere Zeit mehr zu verlieren. Da die Kapsel und die Muskeln mittlerweile vernarbt und verkürzt waren, führte Dr. Meiswinkel eine offene Operation durch. Anschließend folgte eine zweiwöchige Gipsruhigstellung.

Daniel Müller versorgte die junge Patientin mit einer besonderen ROM-Orthese, bei der man das erlaubte Bewegungsausmaß einstellen und damit langsam steigern kann. Die Nachbehandlung ist in diesem Fall mindestens so wichtig, wie die Operation selbst. Der Wohltätigkeitsfond des Spitals übernahm den größten Teil der Behandlungskosten. Wir freuen uns mit dem Mädchen, dass trotz der unnötigen Verzögerung, das Ergebnis der OP so gut ausgefallen ist.

Der ausgerenkte Ellenbogen
Die richtige Anatomie ist wieder hergestellt.

 

 

 

 

 

 

Orthopädie-Techniker Daniel Müller (links), Dr. Friedemann Meiswinkel (rechts), die Patientin in Bildmitte
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