Container Nr. 32 in den Klauen der Bürokratie

Am 25. Dezember 2012 wurde unser 32. Container im Hafen von Callao vom Schiff abgeladen. Unmittelbar nach den Feiertagen begann dann das übliche Tauziehen mit den Behörden.

Am gestrigen Freitag räumten Mitarbeiter unserer Zollagentur am frühen Morgen alle 218 Kisten aus dem Container. Ein Beamter der Behörde DGIEM hatte versprochen den Inhalt der Ladung für das Gesundheitsministerium zu überprüfen. Doch der Mann erschien nicht. Die Zollagentur Monte Sion brachte den Fall telefonisch bis zum späten Nachmittag in Erinnerung. Die Mühe war leider umsonst. Schließlich wurden unsere Sachspenden im Wert von 202.000 USD am Abend wieder im Container gestapelt. Eine Geschichte, die an das berüchtigte Hornberger Schießen erinnert. 

Die Wortwechsel zwischen Dr. John und F. T. waren wenig freundlich. Am Abend folgte dann in der Behörde DGIEM eine Krisensitzung, in der der Missionsarzt einmal mehr die Geschichte von Diospi Suyana in seinem Laptop vorführte. "Mir war nicht klar, welche Bedeutung Diospi Suyana hat", sagte der Beamte. "Morgen in aller Frühe (also heute), werde ich die Dokumente ausfüllen!" Als das Treffen endete, lag längst die Dunkelheit über Lima, aber um den Container Nr. 32 war es glücklicherweise etwas heller geworden.

In der Regeln sorgen alle beteiligten Behörden beim Import von Hilfsgütern für erhebliche Zeitverzögerungen. Es klingt seltsam, aber der größte Feind von humanitären Projekte im Lande ist die peruanische Bürokratie.

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