Chirurgenteam rettet Patienten das Leben

Symptom: Roter Urin

Don Guillermo (2. v. r.) lebt naturverbunden. Mitten auf dem Land in der Provinz Cotabambas steht sein kleines Adobehäuschen. Er bebaut seine Felder und kümmert sich um seine Kühe, Schafe und Pferde. So wie er arbeiteten schon seine Vorfahren seit Menschengedenken. Einen offiziellen Schulabschluß hat er nicht. Mit seiner Frau und seinen fünf Kindern spricht er ausschließlich Quechua. Des Spanischen ist er nicht mächtig. Nach eigenen Schätzungen ist er 75 Jahre alt, aber so genau weiß das keiner. Natürlich erfüllt er alle internationalen Kriterien großer Armut, aber seine Tätigkeit unter der Sonne macht ihm große Freude. Und unglücklich ist er trotz seiner begrenzten Möglichkeiten keineswegs.

Allerdings fiel ihm der Ackerbau in den letzten Monaten zusehens schwerer. Die Kräfte ließen nach und beim Bergaufgehen schnappte er nach Luft. Außerdem bemerkte er, dass sich sein Urin rot verfärbte. Rot wie Blut.

Vor einigen Tagen reiste er zum Hospital Diospi Suyana. Urologe Benjamin Zeier veranlasste alle notwendigen Untersuchungen. Der Befund im Computertomogramm zeigte einen großen Tumor in der rechten Niere, der offensichtlich schon seit langer Zeit die Blutungen auslöste. Sein Hb-Wert lag bei 5,8 (Normal 12 – 16).

Am 3. Februar wurde der Quechua-Indianer am Missionsspital von einem Chirurgenteam operiert. Am Tisch standen Urologe Dr. Zeier, Allgemeinchirurg Dr. Lukas Steffen und Assistenzarzt Dr. Ivan Palomino. Sie entfernten die rechte Niere und den rechten Harnleiter und gaben dem Patienten dadurch die Chance noch viele Jahre zu leben. Nun sind zehn Tage vergangen. Der zähe Peruaner läuft durch die Gänge des Spitals als ob nichts gewesen wäre. Und wir alle freuen uns über den erfolgreichen Eingriff. Bald kann er wieder nach Hause und mit seinen Enkelkindern spielen.

Die roten Pfeile zeigen den Tumor in der rechten Niere.
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