Biserica Poarta Cerului – am Tor des Himmels

Heavens Gate Church in Timisoara

Einfach unvergesslich

Mein erster offizieller Vortrag in Rumänien. Um 9 Uhr haben sich am Sonntagmorgen in der Kirchengemeinde Biserica Poarta Cerului meist junge Menschen eingefunden. Von den 660 Sitzplätzen bleiben nur in der ersten Reihe und im Chor einige Stühle frei. Das Vorprogramm dauert zwei Stunden. Gebete und Lieder wechseln sich ab. Ich sitze mit drei Pastoren hinter der Kanzel und habe Gelegenheit die Gesichter der Anwesenden zu studieren. Die meisten Besucher sind Männer und Frauen in den Zwanzigern und Dreißigern. Sie kommen aus allen möglichen Berufsgruppen und allen Schichten der Bevölkerung. Ihre Gesichter zeigen eine tiefe Betroffenheit. Der Name der Kirchengemeinde lautet: Das Tor des Himmels. Am Wahrheitsgehalt dieser Aussage bleiben für niemanden Zweifel, der diesen Gottesdienst erlebt.

Kurz nach 11 Uhr bin ich an der Reihe. Pastor Laurentiu Pascuti übersetzt mich Satz für Satz. 45 Minuten lang bleibt es still im Saal. Während ich mich durch 150 Folien klicke, frage ich mich, ob meine Worte gerade in die Herzen dringen oder nicht.

Nun steht Pastor Nelu Filip am Mikrofon. Er sagt: “Eigentlich war keine Kollekte für Diospi Suyana vorgesehen”. Aber während des Vortrags wurde mir ein Zettel aus der Gemeinde hochgereicht, mit der Bitte spontan eine Sammlung anzusetzen!” Zehn Minuten später gibt er das Ergebnis der Spenden bekannt. Seine Stimme zittert leicht. Er sucht nach Worten. Die jungen Menschen in der Kirche, deren Gehälter bei nur einem Bruchteil der Löhne in Westeuropa liegen, haben soeben rund 2.700 Euro für die Arbeit von Diospi Suyana zusammengelegt.

Nach drei Stunden nähert sich der Gottesdienst seinem Ende. Nun darf ich viele Hände schütteln. So sieht Dankbarkeit aus. Alle gehen nach Haus und in eine neue Woche. In der rumänischen Gesellschaft gibt es überall Probleme. Gerade vor zwei Wochen wurde eine Regierung gestürzt. Die Zukunft bleibt ungewiss. Aber für einen Vormittag haben diese Menschen Gott erlebt. Sie hatten Hunger und Durst nach Gott. Am Tor des Himmels spürten sie seine heilige Gegenwart. Schade, dass die Zeit in der Kirche so schnell vorüber geeilt ist. Gott ich danke Dir! /KDJ

Chor Heavens Gate
Wo ist Gott? Es ist gerade hier. Seine Heiligkeit ist spürbar. Am Tor des Himmels.
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