Aus 1 wird 2 und vielleicht sogar 4

Container Nr. 36 und Nr. 37 stehen im Zoll von Lima. Container Nr. 38 und Nr. 39 werden am 21. Januar im Hafen ankommen. Und Container Nr. 40 soll am Freitag, den 24. Januar in Wiesbaden gepackt werden. Jeder Container verursacht beim Auspacken viel Freude. Die wenigsten wissen allerdings, dass der Transport eines Containers von Lima nach Curahuasi mit allem Drum und Dran rund 5000 USD kostet. Fünf Transporte stehen also mit fast 25.000 USD zu Buche. Eine Menge Geld.

Als ich am 18. Dezember gegen 19 Uhr im Gemeindehaus der katholischen Kirche "Maria Reina" in Lima eintreffe, bin ich so ziemlich allein auf weiter Flur. Eine Gruppe von katholischen Geschäftsleuten hat mich als Referenten eingeladen. Ein netter Herr aus dem Pfarramt schließt die Tür zum Saal auf und ich mache mich gleich daran 30 Stühle in Reih und Glied aufzustellen.

Statt der üblichen 30 Teilnehmer sind es heute abend aber nur 12 Männer, die sich um 20 Uhr versammeln. Verständlich, steht doch das Weihnachtsfest vor der Tür.

45 Minuten darf ich reden. Ich drücke sofort aufs Tempo und schaffe es tatsächlich all das zu sagen, was ich sagen will. – Es ist offensichtlich, dass die Zuhörer gepackt sind. "Wie können wir helfen?", so lautet die einmütige Frage. Ich bringe die Containerkosten ins Gespräch. 5000 USD ist eine gewaltige Summe und wenn man das mit 5 multipliziert, wird manchem sogar schwindelig.

Ein Herr um die 45 Jahre drückt mir zum Abschied fest die Hand. "Einen Container übernehme ich selbst. Morgen überweise ich Ihnen den Betrag!" Drei Wochen vergehen und es passiert gar nichts. Schließlich erreicht mich am Montag, den 6. Januar spät am Abend eine E-Mail. "Klaus, ich war im Urlaub. Wir haben als Familie das Buch "Dios es visible" gelesen. Ich verdoppele den Einsatz und übernehme zwei Container!" Gestern traf das Geld auf dem Konto von Diospi Suyana ein.

Dann wäre noch ein Teilnehmer der Abendveranstaltung, der Kontakte zu einem Transportunternehmen hat. Wie es heißt, will er den Transport von zwei weiteren Containern übernehmen.

Die Lösung für unsere Transportkosten lag also in den Händen katholischer Geschäftsleute, die am 18. Dezember erst gar nicht so recht wussten, was es mit Diospi Suyana auf sich hat. Zum Abschied hatten wir uns alle an den Händen gefasst und das "Vaterunser" gebetet. Wenn ich das richtig mitgekriegt habe, hört sich die katholische Version genauso an wie die evangelische. Soli Deo Gloria. /KDJ

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