Auf ein Neues

Und natürlich mit einem Neujahrsvorsatz

Jetzt stehen wir wieder am Anfang und blicken nach vorne. Vielleicht sorgenvoll, zweifelnd und ängstlich. Viele äußere Faktoren können wir nicht beeinflussen. Und wir alle wissen, wie schwierig es ist selbst gesteckte Ziele zu erreichen. Neujahrsvorsätze zum Beispiel sind meist zum Scheitern verurteilt. Vielleicht wäre es besser zu überprüfen, ob unsere Sichtweise vom Leben eine andere Perspektive benötigt. Oder wir sollten uns auf gute Verhaltensweisen konzentrieren, die wir ohnehin schon im Repertoire haben. Also nichts Neues, sonders das Alte noch besser.

Auf dem Bild oben sehen sie unsere Familie im Jahr 1962. Meine Eltern waren fleißige Bäckersleute, die das Leid des Krieges, die Flucht und natürlich die Liebe zusammengeschweißt hatten. Zu meinen Kindheitserinnerungen gehört die folgende Szene, die sich oft nach dem Mittagsessen abgespielt hat. Meine Vater würde nach der Mahlzeit in den Vororten Brot und Brötchen ausfahren. Aber ich ließ ihn nicht so einfach ziehen. Als kleiner Kerl – im Kindergartenalter (oben in der Mitte) – hängte ich mich an sein Bein. Er schleifte mich über den Küchenfußboden und wir beide hatten wohl unseren Spaß.

Was ich damals mit meinem Vater getan habe, wurde später ein Muster meines Lebens. Praktizierte Lebensphilosophie bis heute. Ich klammere mich an Gott mit allem, was ich bin und habe. Am Morgen, wenn ich bete, überschütte ich ihn mit meinem Dank und meinen Bitten. Und obwohl ich hartnäckig und geradezu obstinent bin, habe ich nicht den Eindruck, dass ich ihm auf die Nerven gehe. Es waren nicht die anerzogene Frömmigkeit oder religiöse Zwänge, die mich zu Gott trieben, sondern die schlichte Alternativlosigkeit. Ich habe früh im Leben verstanden, dass meine Angst vor dem Tod bei Gott am besten aufgehoben ist. Meine Sorgen um meine Frau, meine Kinder und sogar Diospi Suyana ließen mir kaum eine andere Wahl, als mein Heil bei Gott zu suchen. Und wem sollte ich meine dankbaren Gefühle zeigen, wenn nicht ihm.

Jesus hat einmal gesagt: “Bleibt an mir wie die Rebe am Weinstock, denn ohne mich könnt ihr nichts tun!” (Johannes 15). Hinter dieser Aufforderung steht das gleiche Prinzip meiner Kindheitsstube. Dranbleiben, klammern, hoffen und nicht aufgeben.

Im vergangenen Corona-Jahr stand meiner Frau und mir oft die Angst förmlich ins Gesicht geschrieben. Ich erinnere mich an Situationen, wo ich alleine im Auto oder zu Hause laut zu Gott gerufen habe. Als ob Gott schwerhörig wäre. Aber rückblickend kann ich sagen, hat Gott auch 2020 seinen Segen kübelweise über uns und über unserem Werk ausgeschüttet.

So will ich 2021 wieder das weitermachen, was sich bewährt hat. Mich an Gottes Bein hängen und ihn einfach nicht loslassen. /KDJ

(Bildlegende: Meine Eltern Wanda und Rudolf John sitzen hinten. Zwischen ihnen steht meine älteste Schwester Gerlinde. Mein Bruder Hartmut links bei meiner Mutter auf dem Schoß und Helga rechts außen. Ich selbst stehe vorne mit langen Haaren. Absolut im Trend, denn die Beatles wurden immer berühmter.)

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