Asche, Kies und Knete – Ein Artikelentwurf zum Thema Geld

Schlange vor dem Spital

Über Geld spricht man nicht – das hat man

Immer wenn ich diesen Satz höre, kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Denn natürlich wird viel über Geld geredet, besonders bei frommen Werken. Programme werden runtergefahren, Bauvorhaben verschoben und herzerwärmende Bittbriefe an den eigenen Freundeskreis verschickt. Aber heißt es nicht, dass Gott bezahlt, was er bestellt? Warum zeigen sich bei karitativen Einrichtungen so oft finanzielle Engpässe?

Als meine Frau und ich uns im Jahr 2002 anschickten ein modernes Missionskrankenhaus in den Bergen Perus zu gründen, ließ ein Blick in unseren Projektentwurf schnell vermuten, dass wir jeglichen Bezug zur Realität verloren hatten. Von mehreren Millionen USD war da die Rede und einer Hightech Ausrüstung bis hin zur Computertomographie. Wir wussten, dass die Quechua-Indianer niemals den wahren Wert ihrer Behandlung bezahlen würden. Rote Bilanzen waren also auch für den langfristigen Betrieb vorprogrammiert. Um den „Wahnsinn“ auf die Spitze zu treiben, hofften wir, dass Ärzte, Krankenschwestern und Facharbeiter aus der ganzen Welt an dieser Einrichtung ehrenamtlich tätig sein würden. Im Klartext müssten diese potentiellen Mitarbeiter Karriereknicks, Entbehrungen, finanzielle Opfer und persönliche Risiken in Kauf nehmen.

Nicht wenige fragten sich vor 12 Jahren, was in uns bei diesem Ansinnen vor sich ging. Trieb uns vielleicht falscher Ehrgeiz gepaart mit der naiven Illusion, irgendwie würde unser „Traumschloss“ wie von allein entstehen?

Im Januar 2004 machten wir uns aktiv an die Verwirklichung unseres Vorhabens. Zwar mit „Furcht und Zittern“ aber auch mit der festen Gewissheit, dass Gott uns nicht im Stich lassen würde. Ein besonderes Erlebnis im Herbst 2000 hatte uns gezeigt, dass Gott uns Schritt für Schritt bei der Umsetzung leiten würde. Wir wären von Gott und nicht von etwaigen Geldgebern abhängig. Deshalb verzichteten wir bei allen öffentlichen Vorträgen, mit denen wir unsere Vision vorstellten, auf Spendenaufrufe.

Während der Bauphase lebten wir stets von der Hand in den Mund. Finanzielle Sicherheiten hatten wir keine, dafür aber fast immer leere Bankkonten. Und doch entstand das Krankenhaus Diospi Suyana ohne Schulden und ohne Kredite. Mehr als einmal waren wir verzweifelt und „schrien“ zu Gott um Hilfe. Und Gott antwortete auf atemberaubende Weise. In einer Verkettung von Fügungen kamen bis heute über 20 Millionen USD für die verschiedenen Projekte von Diospi Suyana zusammen. Rund 200 Firmen aus aller Welt spendeten modernste Geräte und etwa 100 Langzeitmitarbeiter sind uns bisher nach Peru gefolgt. Bis März 2014 wissen 125.000 Patienten das Missionsspital zu schätzen und hunderte von ihnen haben durch den Kontakt zu Diospi Suyana zum Glauben an Jesus Christus gefunden.

Der Evangelist Moody soll einmal gesagt haben, dass die Welt darauf warte zu sehen, was Gott mit einem Menschen tun könne, der sich ihm ganz anvertraut. Mein eigener Glaube war jahrelang von Angst und Zweifeln bestimmt. In einer Novembernacht brüllte ich einmal in den kalten Wind hinein: „Gott wo bist Du, ich will Dich sehen!“ Dieser Ruf zeugte von meiner inneren Zerrissenheit und Verzweiflung. Wer heute die Geschichte von Diospi Suyana liest, kommt fast unweigerlich zum Schluss, dass Gott auf eine faszinierende Weise sichtbar geworden ist. 400 Berichte in Presse, TV und Radio haben diesen Krimi weltweit veröffentlich, den wir selbst als eine „Abenteuereise mit Gott“ bezeichnen. Diospi Suyana hat uns und Tausende von Christen im Glauben an einen realen Gott ermutigt und Atheisten ins Grübeln gebracht.

Gott geht mit jedem, der ihm vertraut, einen besonderen Weg. Es gibt keine Patentrezepte mit denen wir Gott nach unseren Wünschen manipulieren könnten. Aber jedes große Werk beginnt mit dem Satz aus dem Vaterunser „Herr, Dein Wille geschehe!“ Und es hält sich am Leben mit der Bitte „Gib uns unser tägliches Brot!“ Und wenn wir wirklich “seinen Namen heiligen” und „sein Reich errichten“ möchten, dann kann etwas entstehen, dass selbst säkulare Fernsehsender als Thema aufgreifen und zur besten Sendezeit ausstrahlen. /KDJ

2 Kommentare
  1. Joachim Beyer

    Zu diesen Zeilen fiel mir spontan ein Zitat ein von Johannes Seitz, Gründer der Karmelmission: “Unser Gott hat Geld wie Heu”

    Damit ist alles gesagt!
    Joachim Beyer

  2. christine fleck

    guten morgen lieber klaus,
    super artikel für unsre situation.
    ich hab ihn an die gemeindeleitung weitergeleitet
    herzliche grüße aus kibo
    und extragrüße an tina
    christine

Click to access the login or register cheese