Als der Vorhang sich öffnete

Ein Blick in eine andere Welt

Viele Anthropologen sind überzeugt, dass es die Huaorani Indianer nicht mehr gäbe, hätten die traurigen Ereignisse im Januar 1956 nie stattgefunden. Dieser Stamm lebte zurückgezogen im Regenwald Ecuadors. Wegen eines grausamen Systems der Blutrache brachten sich die verschiedenen Clans gegenseitig um. Eine totale Auslöschung des Volkes war nur noch eine Frage der Zeit.

Fünf Missionare versuchten diesen primitiven Steinzeitstamm zu erreichen. Nate Saint, James Elliot, Edward McCully, Peter Fleming und Roger Youderin landeten in der ersten Januarwoche 1956 auf einer Sandbank im Urwald. Am 6. Januar nahmen sie mit drei Mitgliedern des Stammes Kontakt auf. Zwei Tage später, am 8. Januar, wurden sie von sechs Huarorani Kriegern mit Speeren umgebracht. Die Missionare waren zwar bewaffnet, schossen aber in die Luft, um keinen der Angreifer zu verletzen.

Der Tod dieser jungen Männer, 27 bis 32 Jahre alt, löste vor 63 Jahren ein weltweites Interesse an missionarischer Arbeit aus. Ein Heer von Ärzten, Sozialarbeitern, Krankenschwestern und Pastoren entschloss sich Gott und dem Nächsten in der Mission zu dienen.

Wie mehrere Augenzeugen der Huaorani glaubwürdig berichten, öffnete sich unmittelbar nach dem gewaltsamen Tod der Missionare der Himmel. Sie sahen eine große Menge von übernatürlichen Wesen, die ein wunderschönes Lied sangen. Diese Szenen hinterließen einen bleibenden Eindruck auf den Stamm. Hunderte von Ihnen wurden in den folgenden Jahren überzeugte Christen. Die Blutrache fand ihr Ende. Heute ist das Überleben der Huaoranis nicht mehr in Gefahr.

Steve Saint, Sohn des Piloten Nate Saint, wurde vom Mörder seines Vaters getauft. Seine Tante Rachel lebte zwanzig Jahre unter den Huaoranis.

Dieser Blick in eine Welt, die fast immer unseren Augen verschlossen bleibt, erinnert uns an die Hoffnung eines ewigen Lebens in Gottes Gegenwart. Das menschliche Leid, mit dem wir Tag für Tag im Hospital Diospi Suyana konfrontiert werden, verliert einen Teil seiner Bitterkeit. Auf der anderen Seite des Vorhangs wartet die Realität Gottes auf uns, ohne Tränen, Krankheit und Tod.

Während unseres Einsatzes am Hospital Vozandes del Oriente von 1999 bis 2003 haben meine Frau und ich regelmäßig Huaorani Indianer behandelt. Wie uns Huaoranis versicherten, verschwand mit der Verbreitung des christlichen Glaubens auch ihre vormals lähmende Angst vor bösen Geistern. Das obige Gemälde entdeckte ich in der vergangenen Woche an einer Wand des Fernsehsenders CBN in Virginia Beach./KDJ

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