Ärzte des Missionsspitals helfen Mutter von acht Kindern

Ein komplexer Fall, der fast tödlich endete

Die Leidensgeschichte von Marcela A. begann vor gut fünf Jahren. Eine Dickdarmschlinge verdrehte sich (Volvulus) und musste entfernt werden. Die Operation an einem Spital an der Küste führte zu einer schweren Komplikation. Die Aussagen lassen darauf schließen, dass die Naht am Verbindungsstück aufging. Es folgten zwei weitere Eingriffe in Ica und in Lima.

Marcela litt seit Anfang 2021 an zunehmenden Bauchschmerzen. Der Umfang ihres Bauchs nahm dramatisch an Größe zu. Aber der Stuhl entleerte sich nur in kleinen Mengen. Eine richtige Ernährung wurde unmöglich und sie magerte auf Haut und Knochen ab.

Die Not der Quechua-Indianerin betraf natürlich die ganze Familie. Ihr Mann und ihre acht Kinder hatten allen Grund sich um das Leben Marcelas zu sorgen. Schließlich brachten ihre Angehörigen sie zum Hospital Diospi Suyana. Die radiologischen Untersuchungen ergaben massiv geblähte Dickdarmschlingen. In der Darmspiegelung fand Dr. Karla Aguilar eine Engstellung im Bereich der früheren Operation.

In dieser Woche haben Dr. Lukas Steffen und Dr. Olga Koop den Dickdarm durch die Anlage eines künstlichen Darmausgangs entlastet. Nun kann die Patientin essen und wieder zu Kräften kommen. In drei Monaten soll dann die Verengung des Dickdarms entfernt werden.

Marcela und ihre ganze Familie sind dankbar. Die lange Reise aus der Stadt Puquio im Bundesstaat Ayacucho hat sich gelohnt. Sie lebt und hat wieder eine Zukunft.

Eine Anmerkung der Redaktion: Im September 2003 fuhren die Missionsärzte John mit ihren Kindern von Lima nach Curahuasi. Während der Fahrt von fast 1000 Kilometern kamen sie auch durch Puquio und legten dort eine kurze Pause ein. Es entwickelte sich ein Gespräch mit einigen Passanten auf der Straße. Als die Leute hörten, dass die Reisenden in Apurimac ein Krankenhaus für die Quechuas bauen wollten, sagten sie: “Baut doch das Spital hier in Puquio. Wir brauchen dringend medizinische Hilfe!” Im gesamten Bergland der peruanischen Anden ist die ärztliche Versorgung der Quechuas ungenügend.

Seitliche Aufnahme einer Computertomographie. Man sieht deutlich die massiv erweiterten Dickdarmschlingen und die ausgedünnte Bauchdecke darüber.
In der Dickdarmspiegelung fand man eine Stenose (Verengung) an der Stelle der früheren Anastomose (Verbindung von zwei Darmstücken).

 

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