Absolute Konsequenz

Am 31. Oktober 1517 schlug Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg. Da sich seine Kritik am Missbrauch des Ablasshandels und den Fehlentwicklungen der katholischen Kirche wie ein Lauffeuer in Deutschland verbreitete, musste Rom handeln.

Auf dem Reichstag zu Worms 1521 sollte Luther vor dem Kaiser öffentlich seine Aussagen widerrufen. Er tat es nicht mit Hinweis auf sein Gewissen. Seine Festigkeit führte zur Gründung des evangelischen Bekenntnisses weltweit und auch zu einer Reformierung der katholischen Kirche.

1500 Jahre zuvor stand ein anderer vor den Mächtigen seiner Zeit. Das politische und religiöse Establishment forderte kategorisch die Zurücknahme einer einzigen Aussage. Der Mann hatte nämlich behauptet, er sei Gottes Sohn und sogar mit Gott gleich. Die Schauplätze jener Verhandlungen lagen im Bezirk um den damaligen Tempelberg in Jerusalem.

Jener Rabbi blieb bei seiner Behauptung und wurde zur Strafe an ein Kreuz geschlagen. Zwischen der Hinrichtung eines Unschuldigen an einem Balken und der Vernehmung Martin Luthers lagen anderthalb Tausend Jahre und ein leeres Grab.

Luther unterstrich, dass die Vergebung unserer Schuld durch den Opfertod Christi alles sei, was wir Menschen benötigten. Finanzielle Zahlungen in Form von Ablassbriefen würden uns nicht retten. Die Gnade Gottes sei kostenlos zu haben.   

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