Abschied von einem Priester

Zwei E-mails in der Nacht

Die Nachricht erreichte mich kurz vor 23 Uhr am 5. Juli: „Buenas tardes dr. klaus – oracion por padre tomas…esta muy grave…“ (Guten Abend Dr. Klaus, beten sie für Padre Tomas … sein Zustand ist kritisch.) Eine Viertelstunde später hörte ich aus Peru, dass der katholische Kirchenmann in Spanien seinen letzten Atemzug getan hatte.

14 Jahre zuvor. Im März 2003 nahmen wir in Abancay Verhandlungen mit der katholischen Kirche auf. Es ging um einen Bauplatz in Curahuasi auf dem Diospi Suyana ein Missionsspital bauen wollte. Verhandlungsführer der katholischen Seite war Padre Tomás. Der spanische Priester hatte schon viele Jahre in Peru gelebt und war bei sozialen Fragestellungen die rechte Hand des Bischofs.

Die Transaktion des Geländes wurde Wirklichkeit. Die Konditionen für Diospi Suyana können auch im Nachhinein als sehr günstig bezeichnet werden. Beim ersten Spatenstich im Mai 2005 saß er energiegeladene Priester auf der Bühne und feierte mit.

Padre Tomás war fair, fleißig und flexibel. Sein Humor ließ stets erkennen, dass er das Herz am rechten Fleck hatte. Jetzt ist der tot. Mit seiner Hilfe entstand ein evangelisches Missionskrankenhaus auf einem vormals katholischen Grundstück. Bis heute ist das Verhältnis zwischen der katholischen Kirchenleitung und Diospi Suyana positiv geblieben.

Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Padre Tomás an dem Ort, den die Bibel Himmel nennt. /KDJ

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