Olaf Böttger ist Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender des Vereins Diospi Suyana und nimmt Stellung zu seiner ehrenamtlichen Tätigkeit.
DS: Olaf, wenn ich manchmal sehe, zu welchen Uhrzeiten Deine E-Mails ankommen, könnte der Eindruck entstehen, Du arbeitest rund um die Uhr für Diospi Suyana. Tagsüber hauptberuflich und am Abend – bis in die Nacht hinein – ehrenamtlich. Hast Du auch noch einen anderen Job?
OB: Ich bin Software-Entwickler für eine Firma, die Bilder vom Wettersatelliten vertreibt und kann tagsüber ab und zu mal eine E-Mail beantworten.
DS: Eine E-Mail?
OB: Oder auch zwei. Und abends, nachdem die Kinder im Bett sind, kann ich mich intensiver mit Diospi Suyana beschäftigen. Dadurch wird es manchmal etwas spät. Andererseits stehe ich morgens schon sehr früh auf. Deshalb hast Du den Eindruck, ich schlafe nie, aber das stimmt so nicht.
DS: Und was sagt Dein Chef dazu? Hat der nichts dagegen, wenn Du Dich so stark für Diospi Suyana engagierst?
OB: Es gab einmal einen Vortrag in meiner Firma über Diospi Suyana – und mein Chef fand das sehr gut und unterstützenswert und hatte dabei geäußert, dass er nichts dagegen hat, wenn ich mich dafür engagiere.
DS: Und was sagt Deine Frau und Deine Familie dazu, wenn Du am Abend dann zwar endlich körperlich anwesend bist, aber bis in die Nacht hinein am PC sitzt?
OB: Na ja, das stört die weniger, weil sie dann schon schlafen. Was die dann eher stört, ist, wenn ich bei einem Mitarbeitertreffen oder einer Mitgliederversammlung den ganzen Tag weg bin. Einen Tag, den sie sonst mal mit mir verbringen könnten …
DS: Keine Angst vor einem Burnout?
OB: Nein – noch nicht.
DS: Noch nicht, – was nicht ist, kann noch werden? Gibt es noch keine Anzeichen dafür?
OB: Nein, keinerlei Anzeichen.
DS: Dann erzähl doch mal, wie Du zu Diospi Suyana kommst, woher Du Klaus und Martina John kennst.
OB: Ich kenne die beiden schon sehr lange, weil ich auch in Wiesbaden, in derselben Gemeinde aufgewachsen bin und damals war ich als Achtjähriger in der Jungschargruppe und Klaus war einer der Mitarbeiter. Einige Jahre später war ich dann auch Mitarbeiter. Klaus hat die Jugendarbeit sehr gut geleitet und ich hab damals schon erlebt, wie er und seine heutige Frau früh die Idee oder den Wunsch hatten, Ärzte zu werden und in die Mission zu gehen. Ich hab die beiden dann etwa zehn Jahre aus den Augen verloren, als sie überall in der Weltgeschichte herumreisten und ich studiert habe. Aber dann, eines Tages, es war 2002, kam ein Anruf von Klaus, wo er mich fragte, ob ich Interesse hätte, bei der Vereinsgründung von Diospi Suyana mitzumachen. Da ich ihn kannte, habe ich ihm zugetraut, dass er sein Vorhaben umsetzen könnte und war dann auch gerne bereit, an der Satzung mitzuarbeiten und 1. Vorsitzender zu werden, – wobei ich damals natürlich nicht wusste, was da alles auf mich zukommen würde.
DS: Du arbeitest hauptsächlich im Hintergrund, machst also Arbeiten, die man nicht sieht – und für die man keine Lorbeeren ernten kann. Was ist Deine Motivation, woher nimmst Du die Ausdauer?
OB: Ich stehe nicht so gerne im Vordergrund und im Mittelpunkt und bin deswegen ganz froh, dass ich das im Hintergrund machen kann. Die Ausdauer? Na ja, das ist für mich auch eine Erfahrungsreise mit Gott. Ich hab es praktisch in noch keiner anderen Arbeit so erlebt, wie Gott so führt und segnet – und die vielen Wunder, die er getan hat. Und deswegen bin ich gerne dabei, weil ich halt noch mehr davon erleben möchte.
DS: Du warst bei Klaus John in der Jungschar. Demnach hast Du denselben geistlichen Hintergrund, bist also auch Baptist?
OB: Ja, ich bin in der Baptistengemeinde groß geworden, hab mich dort auch taufen lassen und bin jetzt aber in einer Freien Evangelischen Gemeinde.
DS: Ich hab Dich als sehr gewissenhaft, äußerst zuverlässig und harmoniebedürftig kennengelernt. Und als sehr bescheiden. Was würde ergänzend Deine Frau Katrin über Dich sagen?
OB: Na ja, vielleicht würden ihr auch einige Sachen einfallen, die nicht so gut sind … Aber sie hat in letzter Zeit schon öfter gesagt, dass sie es freut, dass ich so einen beruhigenden Effekt auf sie habe, dass wenn sie sich Sorgen macht, dass es sie beruhigt, wenn wir darüber gesprochen haben.
DS: Du bist also der ruhende Pol in der Familie.
OB: Sozusagen.
DS: Und Du bist ein großer Gewinn für Diospi Suyana. Danke für das Gespräch, Olaf!