Spenden, wo ich Transparenz hab!

Katy und Roland Gräb aus Solms-Niederbiel unterstützen Anette Bauscher von Diospi Suyana ehrenamtlich. Zuhause bereiten sie jeweils den Versand des nächsten Rundbriefes vor, damit das ehrenamtliche Team die Arbeit an einem Tag überhaupt schaffen kann. Stundenlang stempeln sie Kuverts. Oder besorgen Büromaterial. Oder sind dabei, wenn es heißt, das nächste Mitarbeitertreffen muss organisiert werden.

DS: Katy, du bist Krankenschwester. Es ist deine „soziale“ Ader, die dich so mit Diospi Suyana verbindet, oder?

KG: Nö, auf den Treffen gibt es immer ein gutes Essen. Nein … bei mir ist es so gekommen, dass ich deinen Vortrag in der Kirche in Niederbiel gehört habe. Mir ging vorher schon mal durch den Kopf irgendwohin zu spenden, wo ich ein bisschen Transparenz hab. Bis dahin hatte ich ein Werk unterstützt, bei dem mir das fehlte. Zuhause sprach ich dann mit meinem Mann darüber und der war einverstanden, dass wir Diospi Suyana regelmäßig unterstützen. Dann wurde ich das 250. Fördermitglied. Dazu kam, dass ich Barbara und Udo Klemenz von meinen Eltern her kannte. Sie hatten sich sehr um meine Mutter gekümmert, als sie krank war. Und sie hatten uns persönlich mal einen großen Gefallen getan, den ich ihnen nie vergessen werde.

Kurz bevor sie sich auf den Weg nach Peru machten, luden sie uns ein zu einem Abschiedsessen, bei dem wir fragten, ob wir ihnen helfen könnten. Dabei dachten wir an irgendetwas an ihrem Haus. Ihre Antwort: Fragt mal Anette … Nachdem ich dann eine Zeit lang bei dir mitgearbeitet hatte – und davon immer meinem Mann erzählte, fragte er mich irgendwann: Sag mal, gibt es denn für mich da nichts zu tun?

DS: Toll, dass ihr beiden euch zusammen engagiert. Hast du noch andere Hobbys außer Diospi Suyana?

KG: Ja, Sport wie z. B. Spazierengehen und Gymnastik. Durch Diospi Suyana lernte ich übrigens auch den Umgang mit Computern. An dich habe ich die erste E-Mail geschickt.

DS: Und was macht ein Polizist, wenn er nicht gerade für Diospi Suyana aktiv ist?

RG: „Alles das, was meine Frau sagt!“ Und ich spiele noch Boule.

DS: Was ist das denn?

RG: Eine Art Boccia (italienische Variante) auf Französisch. Mit Eisenkugeln. Wir spielen sogar in der Oberliga. Und dann gibt es in Solms noch einen deutsch-französischen Freundeskreis, bei dem ich Kassierer bin. Deutsch-französische Freundschaften pflegen fand ich sehr spannend. Als Anfang 90 dann der Verein gegründet wurde, bin ich gleich Mitglied geworden.

DS: Ihr arbeitet doch beide im Schichtdienst. Ist die Gefahr bei so aufwendigen Hobbys und großem ehrenamtlichen Einsatz nicht groß, dass für euch beide gar keine Zeit mehr bleibt?

RG: Diospi Suyana machen wir ja zu fast 50 % gemeinsam. Diese Zeit nutzen wir. Und freuen uns über diese Möglichkeit. Außerdem haben wir ja auch nicht immer für Diospi Suyana zu tun, sondern nur in Stoßzeiten wie Rundbriefen und Mitarbeitertreffen. Und das wird auch immer mehr Routine.

DS: Was gehört noch zu eurem Leben?

KG: Unser Glaube an Jesus Christus – und selbstverständlich unser Kater Elwood. Inzwischen ist er schon gesegnete 16 Jahre.

DS: Roland, versuch doch mal, deine Frau zu beschreiben!

RG: Katy ist hilfsbereit; hartnäckig, wenn sie etwas durchsetzen will; sehr liebevoll, kocht gerne und gut – und überlegt meistens sehr intensiv, bevor sie entscheidet.

DS: Und was meint Katy zu Roland?

KG: Roland ist liebenswert, treu, ehrlich, absolut nicht berechnend, herzlich, lustig, großmütig, charmant, gentlemanlike, fürsorglich.

DS: Aha, die positiven Seiten stehen auf jeden Fall im Vordergrund. 🙂 Zum Schluss noch eine Frage: Euch ist nichts zu viel, wenn Diospi Suyana eure Hilfe braucht. Was genau gefällt euch ausgerechnet an Diospi Suyana so gut, dass ihr so viel Freizeit opfert?

KG und RG: Das Schöne ist nicht nur das Projekt generell, sondern dass man auch ein Stück weit Gemeinschaft hat mit den Leuten von Diospi Suyana, sie kennen lernt, mit ihnen zusammensitzt. Und dass wir Barbara und Udo kennen, die direkt vor Ort mitmachen. Weil Diospi Suyana ein Projekt ist, in das man integriert werden kann – mit seinen Fähigkeiten. Jede Fähigkeit wird gebraucht. Es gibt genügend anonyme Werke, da geht jeden Monat etwas vom Konto ab, aber man hat keinen Bezug dazu und weiß nicht wirklich, was läuft.

DS: Herzlichen Dank für das Gespräch.

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