Auf den Umgang mit dem Geld kommt es an!

Gabi Wetzel ist Theologin, Redakteurin und PR-Beraterin und hat das Web-Jugendradio „CrossChannel“ des überkonfessionellen christlichen Medienunternehmens ERF aufgebaut. Seit August 2006 arbeitet sie als Pressereferentin beim BVI, Bundesverband Investment und Asset Management e. V. in Frankfurt.

DS: Gabi, du bist vom christlichen Radio zur Finanzbranche gewechselt, von der sozialen, religiösen zur kommerziellen. Brauchtest du eine neue Herausforderung oder wolltest du mal richtig Geld verdienen?

GW: Das waren natürlich verschiedene Faktoren, die dazu geführt haben. Von meinem Background habe ich schon in verschiedenen Feldern gearbeitet. Zum Beispiel habe ich eine Banklehre gemacht, die mich in die Welt der Zahlen und die Wirtschaft eingeführt hat. Ebenso hat mich eine PR-Beraterausbildung in diesem Jahr auf die Schiene gebracht, in der Finanzbranche mein Wissen und meine Erfahrung anzuwenden. Ich finde, dass ich gerade eine Kombination aus verschiedenen “Jobprofilen” lebe. Natürlich vedient man auch besser, aber das ist eher eine nette Begleiterscheinung ;-)).

DS: Christsein steht nicht im Widerspruch zu Geldgeschäften oder Handeln an der Börse?

GW: Wenn man wie ich in der Finanzwelt arbeitet, hat man zwangsläufig mit Geldgeschäften zu tun – und natürlich mit der Börse. Und die Entwicklungen da zu beobachten, ist einfach spannend und macht mir Spaß! M. E. ist Geld “an sich” und Börsengeschäfte erstmal nichts Schlechtes oder Unchristliches. Es geht eher um die Einstellung: Welche Priorität räume ich dem Geld ein, wie weit darf es mich bestimmen. Und da ist es wie mit anderen Sachen auch. Was mich stark beschäftigt und mich in Beschlag nimmt, bringt mich weg von Gott. Da muss ich bei meinen Hobbys und genauso meinem Fernsehkonsum aufpassen. Auch sie können zur Gefahr für mein Christsein werden.

DS: Und schließlich kommt es ja auch darauf an, wie man mit dem Geld dann umgeht. Dich habe ich kennen gelernt als eine Frau, die zwar schon viel Wert auf ein gepflegtes Äußeres legt, die aber keinen großartigen Luxus braucht, sondern sich auch noch an kleinen Dingen freuen kann.

Das ist, glaube ich, in der Tat so. Ich kaufe mir gerne Klamotten und leiste mir auch Schönes. Aber Geld und mein Bankkonto bestimmt mich nicht so, dass ich übertriebenen Luxus brauche. Zum Beispiel Zeit mit meinen Patenkindern zu verbringen, ein gutes Buch lesen, mich an der frischen Luft bewegen – das sind Dinge, die ich mir viel bedeuten. Bestimmt liegt das an den Werten, die mich geprägt haben: dass ich z. B. gelebten lebendigen Beziehungen großen Raum gebe und mich ehrenamtlich engagiere.

DS: Das zeigt sich auch in deiner großzügigen Unterstützung von Diospi Suyana. Was gefällt dir ausgerechnet an dem Krankenhaus für die Quechua-Indianer so gut?

GW: Ich finde es ein spannendes Projekt, weil die Quechuas schon so lange vernachlässigt wurden und jetzt das Angebot konkreter Hilfe bekommen. Toll finde ich, dass das Soziale und missionarische Anliegen bei dem Projekt zusammenkommen. Menschen reden nicht nur von Gott, sondern sie tun auch was und helfen Menschen in ihrem Elend. Und ich sehe, dass das Projekt vorangeht und professionell aufgezogen wird. Man merkt, dass das Geld da hinfließt, wo es Menschen wirklich brauchen.

Das freut uns, vielen Dank für das Gespräch!

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