Interview mit Frau Susanne Voßloh

Diospi Suyana (DS) befragte Frau Susanne Vossloh (SV) aus Wiesbaden.

DS: Frau Vossloh, sie unterstützen den Verein Diospi Suyana in seiner Pionierphase wie kaum ein zweiter. Wieso haben Sie so viele Sympathien für diese Arbeit?

SV: Ich habe meine ersten Kinderjahre in China verbracht. Mein Vater gründete dort als Missionsarzt ein Krankenhaus, tat also das Gleiche, was auch sie von Diospi Suyana vorhaben.
*Anmerkung der Redaktion, der Vater von Frau Vossloh war Herr Dr. Hans Neuffer.

DS: Haben Sie noch Kindheitserinnerungen an diese Zeit?

SV: Aber selbstverständlich! Zum Beispiel wie ich als fünfjähriges Mädchen meinen Vater nach Shanghai begleitet habe um meine Tante abzuholen. Sie sollte als Hebamme im Krankenhaus aushelfen. Für mich wurde diese Tante besonders wichtig, denn Sie hat mich in China dann schulisch ausgebildet.

DS: War ihr Vater ein weltfremder Idealist oder hatte er beide Beine auf der Erde?

SV: Er war ein Realist mit viel Gottvertrauen und zudem mit einem starken Selbstvertrauen ausgestattet. Er war erstklassig qualifiziert und wurde nach dem 2. Weltkrieg sogar der Präsident der Deutschen Ärztekammer. Viele andere Ärzte kamen für diesen Posten auf Grund ihrer Belastungen aus der NS-Zeit nicht in Frage. Zehn Jahre hat er diese Verantwortung ehrenamtlich mit Fleiß und Engagement getragen. Er war sogar ganz wesentlich dafür verantwortlich, dass Deutschland nach den Wirren der Hitlerjahre wieder in die Weltgesundheitsorganisation aufgenommen und damit sozusagen rehabilitiert wurde.

DS: Haben Sie diese Wesenszüge ihres Vaters geerbt?

SV: Wie man’s nimmt. Sein starkes Selbstvertrauen fehlte mir, aber mein Vertrauen auf Gott war ähnlich fest. Meine Eltern und Verwandten lebten mir Gottvertrauen exemplarisch vor. Selbst bei Familienfesten drehten sich die Themen meist um religiöse Fragen.

DS: Sie wissen ja wahrscheinlich, dass Diospi Suyana in der Quechua-Sprache bedeutet: Wir vertrauen auf Gott. Was meinen Sie, ist Gottvertrauen nur ein Weltbild also eine gewisse Sicht der Dinge oder glauben Sie, dass Gott ganz real in Ihr Leben eingegriffen und Sie geführt hat?

SV: Ich habe in meinem Leben manchmal schwer damit gerungen Gottes Weg zu erkennen. So einfach ist das mitunter gar nicht. Zum Beispiel als die Hochzeit mit meinem Mann, der 11 Jahre älter war als ich, anstand, wurde die Frage nach dem Willen Gottes so richtig akut. Ich habe aber in meinem Leben festgestellt, dass Gott aus den Gegebenheiten heraus einen Weg vorgibt. Rückblickend wird dieser Weg dann oft verständlich.

DS: Am 24. Mai wird der 1. Spatenstich stattfinden und die Einweihung des Spitals ist für1 ½ Jahre später vorgesehen. Werden Sie dabei sein?

SV: Wenn ich es körperlich noch schaffen könnte, würde ich herzlich gerne nach Peru fliegen. Aber ich komme ja kaum noch die Stufen hoch.

DS: Wir werden Sie immer auf dem Laufenden halten. Wir danken Ihnen noch einmal ganz herzlich für das Gespräch und natürlich auch für Ihre treue Unterstützung unserer Arbeit.

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