2800 mal hoch und runter

Liebe Diospi Suyana Freunde,

das Highlight auf der Baustelle in der zu Ende gehenden Woche war zweifelsohne das Betonieren der Decke über dem 1. Obergeschoss.

Die Vorbereitungen zu einem solchen "Großkampftag" sind immer sehr spannend und nervenaufreibend. Im Voraus planen und Termine einhalten gehören nicht unbedingt zu den Stärken eines Peruaner. Es ist oft wie ein Wunder, dass es dann am Ende doch irgendwie klappt. Offensichtlich hat da aber unser Herr auch seine Hände im Spiel, denn ich weiß, dass viele Menschen für uns und gutes Gelingen beten.

Nachdem der rechtzeitig bestellte Zement und die Zuschlagstoffe endlich auf der Baustelle waren, kamen am Abend vor dem Betonieren auch noch die benötigten zwei Fuhren Sand.

Am Betoniertag standen dann morgens von den für diesen Tag angeheuerten 21 "Tagelöhnern" nur zwölf auf der Matte. Nach kurzer Rücksprache mit unserem Werkstattleiter im Hospital bekam ich dann noch fünf Leute aus seiner Truppe (Maler, Schreinergehilfe, Fahrer, Schlosser und Gärtner) zur Verstärkung.

Obwohl ich einen Tag vorher alles bei meinem Vorarbeiter abfrage, fehlt zum Arbeitsanfang immer etwas. Diesmal hatten zwei Wasserfässer ein Loch, ein Wasserschlauch und ein Stromkabel waren nicht zur Stelle und zwei Abziehlatten mußten noch schnell in der Schreinerwerkstatt gemacht werden.

Immerhin konnten wir gegen 8 Uhr mit dem Betonieren anfangen und um 17:30 Uhr war das Tagewerk geschafft. Ich war sehr dankbar, dass auch dieser für die Arbeiter so kräftezehrende Tag ohne Unfall vorbeigegangen ist.

Hier mal eine kleine Statistik:

Hergestellter und eingebrachter Beton mit zwei Mischmaschinen: 42m³, das entspricht ca. 2800 Eimer mit Beton.

Eingesetzte Arbeiter: 32 (5 Mann je Mischmaschine, 18 Betonträger, 4 Mann auf der Decke) Leistung eines Betonträgers: ca. 155 mal die Rampe hoch zur Decke mit 35-40 Kg Eimergewicht Arbeitslohn pro Tag plus Frühstück, Mittagessen und Getränke für einen "Tagelöhner" umgerechnet etwa 12 Euro.*

*Anmerkung: Diese Entlohnung liegt weit über dem ortsüblichen Standard.

Bis zur nächsten Woche liebe Grüße von

Udo.

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