Yale und Harvard

Nach 25 Jahren, nach 31 Jahren

Donnerstag, der 10. Mai. Um kurz vor halb elf fahren wir los. Von New Jersey aus die Ostküste nach oben. Heute herrscht viel Verkehr auf der I 95 und wir sind dankbar, dass uns das Navigationsgerät an den schlimmsten Staus vorbei dirigiert. Alberto Lee sitzt am Steuer und drückt aufs Gas. Hinter mir döst der koreanische Pastor Parks auf der Rückbank.

Um 12:30 Uhr werde ich in Branford nach 25 Jahren Prof. Irvin Modlin wiedersehen. Der Professor war von 1991 bis 1993 mein Mentor an der Yale Universität. Zwei Jahre hat er mich im Forschungslabor und bei Vorträgen betreut. (Bildmitte mit grauen Haaren)

Hunderte von wissenschaftlichen Veröffentlichungen fanden aus seiner Forschungsgruppe ihren Weg in die wichtigsten medizinischen Fachzeitschriften dieser Welt. Damals gehörte er sogar dem Beratungsteam für die Auswahl der Nobel-Preisträger im Fach Medizin an.

Längst ist Prof. Modlin emeritiert. Aber anstatt die Zeit im Konzertsaal zu verbringen, arbeitet er mit einem Team von Wissenschaftlern in der Krebsforschung.

Wir erreichen die Laborräume pünktlich und ich verkabele meinen Laptopcomputer an einen großen Bildschirm. Keine zehn Minuten später betritt er als graue Eminenz die Räumlichkeiten. Nach einem Vierteljahrhundert schütteln wir wieder unsere Hände. Wie so viele Wissenschaftler bei Harvard und Yale ist Prof. Modlin Jude. Sein Vater hat vor Jahrzehnten in Kapstadt den Talmud gelehrt.

Ein Snack und dann der Vortrag. Im Raum sitzen außer mir 10 Personen. Ein richtiger internationaler Mix. Eine Polin und eine Ecuadorianerin, einige Koreaner und ein Südafrikaner. Eine Frau ist sogar Palästinenserin.

Wie gebannt blicken alle eine Stunde lang auf den Bildschirm. Prof. Modlin ist offensichtlich gepackt. Langsam ergreift er das Wort: „Viele meiner Assistenzärzte von damals sind mittlerweile Chefärzte an großen amerikanischen Universitätskliniken. Alle haben in ihrem Leben eine Menge erreicht. Aber das, was dort in Peru entstanden ist, ist viel besser!“

Nun wende ich mich an den Gelehrten, der sein Leben lang zur Crème de la Crème der Wissenschaft gehört hat, “Prof. Modlin, darf ich sie fragen, ob sie an die Existenz Gottes glauben?“

„Selbstverständlich“, antwortet mir mein Mentor von damals, „das steht für mich völlig außer Frage!“ – „Und glauben Sie, dass dieser Gott sich für uns Menschen interessiert?“, möchte ich wissen.

„Natürlich, auf jeden Fall!“

Wir sind längst wieder auf der Autobahn nach Norden. Um 19 Uhr werde ich in Boston zu einer Gruppe von Studenten der Harvard Universität sprechen. Dort habe ich 1987 mein Medizinstudium abgeschlossen.

Der Raum im japanischen Restaurant hat genau die richtige Größe. Über 20 Studenten und Fakultätsmitglieder von Harvard, MIT und der Boston University haben sich versammelt, um die Geschichte von Diospi Suyana zu hören. Bevor meine Präsentation beginnt, komme ich mit Kwan-Soo Kim ins Gespräch. Der Harvard Professor betreibt seine Forschungen im Fachgebiet „Neuroscience“.  Wäre er nicht einer der besten, dann wäre er nicht hier bei Harvard.

„Glauben Sie an Gott“, frage ich den Wissenschaftler. „Ja, auf jeden Fall. Ich bin überzeugter Christ!“

Nachts fahren wir die Ostküste wieder hinunter. Um 4 Uhr am Morgen wird mich Albert Lee zum JFK-Flughafen nach New York bringen, denn um 6:15 Uhr geht mein Flug nach Grand Rapids, Michigan. /KDJ

Auf dem Campus der Harvard Medical School. Links Dr. Kim. Er arbeitet an der Harvard Dental School. Rechts Pastor Jim Park.
Erst das Essen, dann der Vortrag. Ein erlauchtes Publikum. Fast alle im Raum studieren oder lehren an der Harvard Universität bzw. MIT. – Prof. Kwan-Soo Kim sitzt zwei Plätze neben mir.

An den amerikanischen Elite-Universitäten sind etwa ein Drittel der Professoren Juden und ein Drittel Asiaten. Mainstream Amerika ist nur mit etwa 30 % vertreten.

2 Kommentare
  1. Ruth Mariane Voigt Doege

    Unserem Gott die Ehre! Das in so behrümte Unis überzeugte Christen an der Spitze sind. Soli deo Gloria.

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