Tatort Volkshochschule

Sie schauen alle ziemlich unschuldig in die Kamera. Die Teilnehmer des Spanischkurses an der Volkshochschule in Kirchheimbolanden treffen sich regelmäßig, um ihre Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern. Allerdings ist das Buch das sie lesen alles andere als weltanschaulich neutral. Von "Political correctness" kann keine Rede sein. "Dios es visible" (Gott ist sichtbar) behauptet, dass Gott im Leben eines jeden Menschen erfahrbar sei. Als Beispiel wird die unerklärliche Entstehung eines Krankenhauses in Peru angeführt. 

Warum lesen diese Lernwilligen nicht Mario Vargas Llosa oder irgendeinen anderen Literaten aus Lateinamerika? Sie fragen sich sicherlich, wer in dieser Runde diese tendenziell gefärbte Lektüre in den Lehrbetrieb eingeschleust hat.

Als Krimiexperte wissen Sie natürlich, dass absolut jeder dieser Herrschaften als verdächtig gelten muss bis seine Unschuld einwandfrei bewiesen ist. Alle sieben machen einen harmlosen Eindruck, als ob sie kein Wässerchen trüben könnten. Die Dame rechterhand ist allerdings auffällig "unauffällig" gekleidet. Auch ihr Lachen von einer Wange zur anderen sollte sie misstrauisch stimmen.

Wenn Sie nun unter Google ein wenig surfen, werden Sie feststellen, dass sich diese junge Frau bereits mehrfach als Sympathisantin einer Diospi Suyana-Gruppe geoutet hat. Jetzt haben die gesammelten Indizien schon fast Beweischarakter. Auf den Fahndungslisten finden Sie relativ schnell den aktuellen Namen (Namen können sich ändern) der Person: Christine Fleck.

Falls Sie auch einen Spanischkurs an ihrer Volkshochschule besuchen möchten, seien Sie vorsichtig: Jeder andere Teilnehmer kann ein potentieller Täter sein.

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