Skandal: Ein Mann ohne Mundschutz am OP-Tisch

Mittwochmorgen 7 Uhr: Auf Einladung der OP-Abteilung der Clinica Anglo Americana halte ich vor 25 OP-Schwestern einen Vortrag über Diospi Suyana. Mir macht die Sache ziemlich Spaß. Nicht weil vor mir so viele hübsche Damen sitzen, sondern der Grund ist ein ganz anderer. Die Clinica Anglo American ist das teuerste Krankenhaus Perus, das ausschließlich Patienten der Oberklasse behandelt. Das Hospital Diospi Suyana ist zwar in den Operationssälen mit den gleichen Hightech-Geräten ausgestattet, aber behandelt fast nur arme Patienten. Die Zuhörer sind sichtlich gepackt und einige wollen freiwillig für Tage oder Wochen am Missionskrankenhaus mitarbeiten.

Ich bin kaum fertig, da ruft die Leiterin der OP-Abteilung aus Chile an. Sie nimmt gerade an einer Fachtagung in Santiago teil. Über Handy bringt sie ihre tiefe Hoffnung zum Ausdruck, dass die Clinica Anglo Americana ein Teil des Diospi Suyana-Traumes werden könnte.

Vor und nach meinem Vortrag werde ich durch die Räumlichkeiten geführt. Ein Bild an der Wand weckt mein Interesse. Es zeigt ein Operationsteam bei der Arbeit. Ein Chirurg, ein Assistent und die OP-Schwestern operieren einen Patienten. Das besondere an dieser Szene ist ein weiterer Teilnehmer in dieser Runde. Jesus steht hinter dem Chirurgen, führt seine Hände und macht ihm mit dem Arm auf der Schulter Mut. 

Das Bild könnte man als kitschig bezeichnen, doch es drückt die Hoffung aller Christen weltweit aus. Gott ist bei uns, zwar unsichtbar, doch real. Als Chirurg habe ich vor meinen Operationen in dieser Gewissheit immer ein Gebet gesprochen. Dr. Brady, Dr. Hassfeld und Dr. Zeyse machen das in den OPs unseres Spitals ganz genau so.

Ein Vers aus dem alten Testament bezeichnet Jesus auch als „Immanuel“. Dieser hebräische Ausdruck bedeutet: „Gott mit uns“. / KDJ

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