L’Chaim

Auf das Leben

Herbst 1988: Dr. Martina John arbeitet als Assistenzärztin an einem Krankenhaus in Cardiff. Sie hat Nachtdienst und nimmt gegen 19 Uhr in der Cafeteria des Spitals ihr Abendessen ein. Da gesellt sich eine junge englische Gynäkologin zu ihr. Es entspinnt sich ein kurzer Wortwechsel.

Martina: “Wir kämpfen auf der Neugeborenen-Intensivstation gerade um das Leben eines Babys, das in der 24. Schwangerschaftswoche geboren wurde. Hoffentlich kommt es durch!” Gynäkologin: “Ich soll jetzt gleich bei einem Baby in der 23. Schwangerschaftswoche eine Abtreibung einleiten. Das tut mir so leid!”

Am Hospital Diospi Suyana werden keine Abtreibungen durchgeführt. Unter den vielen Gesichtspunkten zu diesem Thema seien die folgenden vier erwähnt.

a) Traditionelle ärztliche Ethik
b) Unser christliches Weltbild
c) Spätfolgen für Frauen nach einer Abtreibung
d) Gesetzeslage in Peru

a) Der Hippokratische Eid ist ein Dokument, das um 400 v.Chr. entstanden sein dürfte. Seit 2000 Jahren haben Ärzte in der westlichen Welt seinen Inhalt als Richtschnur für ihr ethisches Handeln verstanden. Bis auf den heutigen Tag leisten in einigen Ländern junge Mediziner sogar diesen Eid zu Beginn ihrer ärztlichen Karriere. Darin heißt es: “…Ich werde niemandem, nicht einmal auf ausdrückliches Verlangen, ein tödliches Medikament geben, und ich werde auch keinen entsprechenden Rat erteilen; ebenso werde ich keiner Frau ein Abtreibungsmittel aushändigen. Lauter und gewissenhaft werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren…!”

b) Die Bibel macht deutlich, dass Gott der Herr über Leben und Tod ist. Die Liebe Gottes gilt dem Menschen nicht erst nach der Geburt, sondern schon während der Schwangerschaft. Dazu zwei Bibelstellen: Im Propheten Jeremia lesen wir: “Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest (Jeremia 1,5). Der Psalmist des 139. Psalmes (Vers 16) singt: “Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.

c) Die seelischen Spätfolgen der Abtreibung (Post-Abortion-Syndrom PAS).
Die häufigsten Symptome, unter denen Frauen nach einer Abtreibung leiden, sind nach einer amerikanischen Studie (Kurz- bzw. Spätfolgen)

– 92,6 % starke Schuldgefühle
– 88,0 % Depression
– 82,3 % Verlust des Selbstwertgefühls
– 75,5 % Verlust des Selbstvertrauens
– 63,1 % Flashbacks (blitzartige Erinnerungen an die Abtreibung im Wachzustand)
– 55,8 % Selbstmordgedanken
– 50,8 % hysterische Weinkrämpfe
– 46,6 % Alpträume
– 40,6 % Konsum von Drogen
– 38,6 % Eßstörungen
– 36,5 % Alkoholmißbrauch
– nur 5,1 % der 260 Befragten fühlten einen inneren Frieden

(Amerikanische Studie des Elliot Institute, siehe www.afterabortion.info/survey2.htm)

Zu ähnlichen Ergebnissen gelangte eine Studie der klinischen Psychologin Maria Simon aus Würzburg. Sie ermittelte bei Frauen nach einer Abreibung:

– 80 % Psychische Spätfolgen
– 60 % Reue und Schuldgefühle
– 35 – 40 % Stimmungsschwankungen und Depressionen, erhöhte Reizbarkeit
– 35 % Unmotiviertes Weinen
– 30 % Angstzustände

Maria Simon: Psychische Folgen nach einer Abtreibung. In „Myriam, warum weinst du? Die Leiden der Frauen nach Abtreibung“, Uznach 1996, S. 136-140;

Prozentangaben schwanken von Studie zu Studie. Wichtig ist uns der Hinweis, dass seelische Belastungen nach einer Abtreibung bei unzähligen Frauen ein echtes Problem mit Leidensdruck auslösen.

d) In Peru ist die Durchführung einer Abtreibung illegal. Es gibt nur wenige Ausnahmen, wenn z. B. das Leben der Mutter in Gefahr ist.

Diospi Suyana möchte den Schwächsten Mitgliedern der Gesellschaft beistehen. Dazu zählen nach unserer Überzeugung besonders die Babys während der Schwangerschaft. Bedeutsam in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass 97 % der Babys zum Zeitpunkt der Geburt völlig gesund sind.

Leider versuchen viele Abtreibungsbefürworter in der westlichen Welt Abtreibungsgegner als religiöse Fanatiker zu stempeln. Abtreibungsbefürworter werden als modern, verständnisvoll, zeitgemäß und demokratisch dargestellt. Abtreibungsgegner sind in diesem schwarz-weiß-Weltbild hingegen intolerant, unmodern, undemokratisch und radikal. Ich sehe diese Entwicklung mit großer Besorgnis.

Wir sprechen uns bei Diospi Suyana für das Leben aus – auch das des Ungeborenen. Aber wir verurteilen niemanden, der aus welchen Gründen auch immer, eine Abtreibung hat vornehmen lassen./KDJ

(L’Chaim kommt aus dem Hebräischen und bedeutet: Auf das Leben)

2 Kommentare
  1. Dag Dittert

    Wie üblich: besser könnte ich es nicht ausdrücken.

    Wenn Christen überall sich derer, die ungewollt zur Welt gebracht werden, auch noch in einer Art annehmen würde, wie es nach dem christlichen Weltbild gebührt, wäre die Welt ein noch besserer Ort. (Ungewollte Babies an liebende Eltern zu vermitteln ist in unserer Zeit sicher ein “Glatteis”, auf das sich – wegen der professionellen Anprangerer – sicher nur ganz wenige begeben).

    Schön, dass Ihr das Gott gegebene Leben wert schätzt und Euch nach Kräften dafür einsetzt.

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