Kurz vor dem Abflug

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“Wenn Sie es wirklich wissen wollen, zeige ich’s Ihnen schnell im Laptop!”

Montag, der 26. September. Ich stehe bei Aer Lingus in der Schlange und möchte mein Gepäck aufgeben. Ein älterer Herr sagt: “Sie sind aber vor mir an der Reihe!” “Nein”, antworte ich, “ich bin auf jeden Fall erst nach Ihnen dran!” – In der Abflughalle treffen wir uns wieder. Es dauert keine Minute und wir beide sind mitten ins Gespräch vertieft. “Und was machen Sie in Peru?”, will der Reisende gerne wissen. Wenig später sitzen wir zwei auf den Stühlen und ich klicke mich durch die Laptop-Präsentation. Soeben läuft der erste Vortrag meiner Irlandreise. Das Ambiente, der Frankfurter Flughafen.

Die Geschichte von Diospi Suyana ist einfach fantastisch. Der Unbekannte hat das längst gemerkt. Während seines Fluges über Dublin nach Nordamerika bleibt dem Naturwissenschaftler viel Zeit zum Nachdenken.

Am Montag erhielt ich aus heiterem Himmel eine E-Mail: “…als derjenige, dem Sie nach dem “check-in” in Frankfurt ein Privatissimum gönnten, möchte ich Ihnen nochmals für Ihr Vertrauen danken. Hoffentlich hatten Sie Erfolg mit Vorträgen in Nordirland…!” In seiner Nachricht kündigt der Rentner eine Spende an und fragt nach einer Spendenbescheinigung.

Meine Antwort kommt postwendend. “Lieber Dr. S., ich habe Ihnen keinen Privatvortrag gehalten, um von Ihnen Geld zu sammeln. Mir geht es immer um die Frage, ob es eine Hoffnung gibt. Und wenn Gott da ist und mich lieb hat, dann muss ich nie verzweifeln!”

Gestern traf die Überweisung ein. Es handelt sich um die größte Spende meiner gesamten Irlandreise. Ein herzliches Dankeschön nach Norddeutschland. So spielt das Leben oder besser gesagt, so führt Gott. Ich wollte doch nur sagen, dass ich eine Hoffnung habe. Nicht mehr und auch nicht weniger. /KDJ

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