Was wissen Sie über Dr. Boris Kornfeld?

Gulag Foto fuer Web red
Obwohl kaum einer ihn kennt, hat er Weltgeschichte geschrieben

Boris Kornfeld war Arzt, Kommunist und Jude. Er lebte zur Zeit Stalins und landete wie so viele andere in einem russischen Konzentrationslager (Gulag). Die sinnlose Brutalität und Willkür der sowjetischen Diktatur ließen bei diesem Intellektuellen Zweifel am System aufkommen. Durch Kontakt zu einem Christen im Lager wurde Boris Kornfeld selbst ein Nachfolger des Mannes aus Nazareth.

Der Glaube half ihm seinen grenzenlosen Hass gegen die Gefangenenwärter zu überwinden. Die innere Veränderung machte ihn außerdem zusehends mutig. So unterschrieb er keine Einweisungsformulare mehr mit denen Häftlinge in die Strafbaracke überwiesen wurden. Denn dort starben die meisten an ihren Misshandlungen. Einmal zeigte er sogar einen Wächter an, der einem todkranken Patienten das Essen gestohlen hatte. Da er nicht mehr mit der Lagerleitung kooperierte, war sein Todesurteil nur eine Frage der Zeit.

Er blieb auch nachts im Krankenrevier und versuchte, hier und da etwas zu schlafen. Jeder Augenblick konnte sein letzter sein und doch verlieh sein Glaube ihm ein ungeahntes Gefühl der Freiheit.

An einem grau verhangenen Nachmittag untersuchte er einen Patienten, der gerade an Darmkrebs operiert worden war. Die Augen dieses Mannes blickten besorgt und misstrauisch drein. Sein Gesicht trug die tiefen Spuren der Jahre in den Lagern. Es reflektierte eine Leere, wie sie Kornfeld kaum je gesehen hatte.

Der Arzt begann von seiner Hoffnung zu reden, die er durch sein Vertrauen auf Christus gewonnen hatte. Den ersten Teil der Geschichte bekam der Patient nicht mit, denn immer wieder überfiel ihn die Bewusstlosigkeit. Aber der Eifer des Arztes fesselte schließlich seine Aufmerksamkeit. Den ganzen Nachmittag und bis spät in die Nacht hinein redete Dr. Kornfeld und beschrieb seine Bekehrung. Der Kranke empfand, dass er einem ungeheuerlichen Bekenntnis lauschte. Er hing an den Lippen des Arztes bis er einschlief.

Am nächsten Morgen wurde der junge Patient von einer aufgeregten Unruhe geweckt. Ein Mitpatient flüsterte ihm die böse Neuigkeit zu: “In der Nacht haben die Schergen der Lagerverwaltung Dr. Kornfeld mit einem Hammer den Schädel zertrümmert. Er ist tot!” Der mutige Arzt lebte nicht mehr, aber sein Bekenntnis starb nicht. Der Patient dachte über die letzten, leidenschaftlichen Worte des Doktors nach. Sie führten dazu, dass auch er schließlich Christ wurde. Er überlebte das Gefangenenlager, um der Welt zu berichten, was er dort erfahren hatte. Der Name des Patienten: Alexander Solschenizyn.

Nach Leo Tolstoi und Fjodor Dostojewski war der Nobelpreisträger für Literatur die dritte große Stimme des Glaubens aus den Weiten Russlands. Bis zu seinem Tod im August 2008 bekannte er sich öffentlich zu dem gekreuzigten und auferstandenen Sohn Gottes. Den wichtigsten Impuls dazu erhielt Alexander Solschenizyn von Boris Kornfeld wenige Stunden bevor jener erschlagen wurde. (Einige Sätze sind Auszüge aus “Das Buch von Jesus – Große Persönlichkeiten über den Mann aus Nazareth” R. Brockhaus Verlag Wuppertal)

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