Atilio Espinoza der Philosoph

Wie können wir die Korruption überwinden?

Im Radio unterhalten sich gerade einige Experten über die Auswüchse der Korruption auf allen Ebenen der Gesellschaft. Diese Beiträge waren vor 30 Jahren ganz ähnlich und sie werden sich in 20 Jahren genauso anhören. Oft sind die Menschen, die sich über die Betrügereien am lautesten beschweren, selbst Spitzbuben.

Ich frage meinen Taxifahrer: “Was meinen Sie, warum finden wir das Übel der Korruption vom Kindergarten bis zum Polizeirevier?” Atilio Espinoza kennt die Antwort: “Wir saugen diese Mentalität quasi mit der Muttermilch in uns auf!” Der fleißige Taxifahrer will mir mit dieser Aussage erklären, dass viele schlechte Gewohnheiten anerzogen werden.

Mir beteuerte einmal ein ehemaliger Präsident des Bundesstaates Apurimac: “Dr. Klaus, als ich von meinem Vorgänger das Amt übernahm, fand ich überall ein Chaos vor!” Nun ist der Politiker, der sich so kritisch über andere Staatsdiener äußerte, selbst in Untersuchungshaft. Die Anklage lautet: Korruption.

Paulus schrieb einer Gruppe von Christen in Rom vor 2000 Jahren: “Lasst Euch nicht vom Bösen besiegen, sondern besiegt das Böse durch das Gute!” Wie kann so etwas praktisch aussehen?

Vor einigen Monaten stellte sich heraus, dass ein peruanischer Mitarbeiter am Missionsspital über einen langen Zeitraum Patienten betrogen hatte. Wir hätten nach seiner Entlassung sagen können: “Schwamm drüber, wird schon keiner merken!” Aber unsere Entscheidung sah völlig anders aus. Über 5000 Patienten wurden angerufen bzw. angeschrieben. Alle geschädigten Opfer (296) erhalten ihr Geld zurück. Und der korrupte Mitarbeiter muss jetzt im Beisein einer Person unseres Vertrauens alle betroffenen Patienten anrufen, sich entschuldigen und Besserung geloben.

Am vorletzten Samstag verbrachte er mit diesen Telefongesprächen viele Stunden. Die Reaktion der Patienten war durch und durch positiv. So etwas hatten sie noch nie erlebt, dass ein Betrüger um Vergebung bittet und das Geld zurückzahlt. Theologie wird praktisch: “Lasst Euch nicht vom Bösen besiegen, sondern besiegt das Böse durch das Gute!”

1 Antwort
  1. Frank Schönbach

    Joh 3,20-21: Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht bloßgestellt werden; wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott gewirkt sind.

    Eph 5,11-14: Und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, vielmehr aber straft sie auch; denn das, was heimlich von ihnen geschieht, ist schändlich auch nur zu sagen. Alles aber, was bloßgestellt wird, wird durch das Licht offenbar gemacht; denn das Licht ist es, das alles offenbar macht.

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